Mein Leben im Ausland - eine Blogparade zum neu Nachdenken
Wanderlust & Citydust

Mein Leben im Ausland – eine Blogparade zum neu Nachdenken

Ja ich habe mir drei Tage Auszeit genommen. Es ging einfach nicht mehr mit allem. Nun bin ich zurück mit einer Blogparade „Leben im Ausland“ von imprintmytravel. Mein Auslandsjahr ist ja schon Jahrzehnte her. Wirklich ist so und dann war ich eher sesshaft. So… Wenn die Wohnzimmertüre hinter mir zufällt habe ich schon Heimweg. Und jetzt bin ich seit mehr als zwei Jahren wieder unterwegs. Und da läuft mir diese Blogparade über den Weg, in der auch digitale Nomaden zu Wort kommen (dürfen).

(K)ein digitaler Nomade

(K)ein digitaler Nomade

Einer oder keiner? Das ist hier die Frage. Nein ist es eigentlich nicht, denn ich bin schräg und passe einfache in keine echte Schublade. Aber muss man das? Nein, muss man nicht. Ich bin halt nicht der Glitzer und Freude versprühende Influencer der alles verkauft hat um an den schönsten Stränden und Orten der Welt seinem Nomadentum und Arbeitsleben zu fröhnen. Nein ich bin ein digitaler Nomade aus beruflichen Gründen. Ja ich habe eine Arbeit rein am Computer und mit Menschen (also Videokonferenz ist auch ein Teil meines Alltags) und ohne Online-Verbindung wird es schwierig. Also digital ist schon mal festgelegt.

Und Nomade bin ich auch. Ich sitze zumindest ein bis zwei Wochen pro Monat nicht an meinem Schreibtisch um Unternehmen. Da geht es halt dann nach Wien, Brüssel, Paris, London oder wo auch immer hin. Leider keine Palmenstrände, aber trotzdem wunderschöne Orte zum Arbeiten. Und wenn mir die Decke im Büro auf den Kopf fällt kann ich mein Notebook zusammenklappen und wo auch immer arbeiten. Rauf auf den Berg oder raus an den See, eben nicht im Büro. Also Nomade bin ich auch.

Wie cool ist dein Job!

Wie cool ist dein Job!

Wie oft höre ich diesen einen Satz… Und ja es ist oft cool und ich bin wirklich dankbar, dass ich dieses (komplizierte) Leben führen darf. Aber es ist halt nicht alles Sonnenschein. Ich finde es superschön zu allen möglichen Tageszeiten im Flieger zu sitzen und irgendwohin zu düsen. Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge über den Wolken zu erleben. Schaut dass ihr auf der richtigen Seite am Fenster sitzt um es zu erleben. Bei Linienflügen kann man sich die Flugroute über FlightAware ansehen und dann richtig buchen. Warum soll man nicht die schönen Momente mitnehmen. Klar ich muss schon ziemlich zeitoptimiert arbeiten, aber auch das kann schon ziemlich angenehmen werden.

Ein so typischer Wochenplan kann so gehen. Von Salzburg in der Früh mit dem RailJet nach Wien, da kann ich gleich im Zug arbeiten. Aber die Kopfhörer nicht vergessen. Gute Noise-Cancelling-Headsets sind da ein klarer Vorteil. Dann den ganzen Tag in Wien arbeiten und so gegen 18:00 den Flieger nach Paris nehmen. Um die Zeit kann ich den Sonnenuntergang „mitnehmen“ und ein wenig abschalten. Dann bin ich halt erst um 11 am Abend im Hotel. Ein kleiner Tipp für Paris: Kauf dir am Flughafen den Pass navigo bei einem Schalter der RATP oder SNCF und buche eine Wochenkarte darauf, dass ist billiger als der Transfer hin- und retour. Dann ein, zwei Tage in Paris arbeiten. Dann geht es mit dem Eurostar weiter nach London. Eine ideale Reise in rund drei Stunden vom Gare du Nord zur Victoria Station mitten in London. Auch hier gilt wieder ein wenig sparen. Kauf dir die Oyster Card an einem Automaten und buche so £ 20 ,- darauf. Du kannst damit quer durch London fahren und es wird nicht mehr als die Tageskarte von rund £ 13,- abgebucht. So und jetzt noch einmal ordentlich in der Stadt gearbeitet. Dann geht es am Abend oder nächsten Tag mit dem Flieger zurück nach Salzburg.

Du lernst also eine ordentliche Zeitplanung und auch Reisemittel effektiv und zeitoptimiert zu nutzen. Einfach ein wenig aufpassen und schauen wie es geht.

Organisier dich – mache immer das Gleiche!

Organisier dich - mache immer das Gleiche!

Wie ich diese Planung hin bekomme? Ich versuche so wenig Entscheidungen als möglich zu treffen. Ist ein wenig wie Steve Jobs: Er hat immer das gleiche getragen (natürlich nur vom Aussehen her und nicht nie gewaschen!). Damit musste der in der Früh nicht entscheiden welches Hemd, Hose, Schuhe, sondern es war immer klar. Und das mache ich auch. Immer dieselbe Fluglinie, immer dieselben Flüge. Damit spare ich mir einen guten Teil der Planung, da ich die Zeiten und Anschlüsse schon kennen. Auch die Flughäfen und Gates bleiben die gleichen. Kein Stress beim Umsteigen und erreichen der Anschlüsse alles bereits bekannt. Auch immer dieselben Hotels. Einerseits weiß ich was ich bekomme und andererseits kenne ich den Weg und kann die Zeit schon ganz gut einschätzen. Und was noch dazu kommt… die ganzen Treuegeschichten… Flugmeilen, Bonuspunkte und so, dass bringt über die Zeit doch ganz nette Annehmlichkeiten.

Und gebucht wird immer über die Seiten der Fluglinien oder Hotels… kein Trivago, Booking, CheckFelix oder wie sie alle heißen. In den meisten Fällen ist es billiger über die originale Seite und hast du schon mal versucht über eine dieser Seiten einen Flug Salzburg – Paris und weiter von London nach Salzburg zu buchen? Das geht nämlich nicht, diese sogenannten Gabelflüge gehen nur über die Fluglinie direkt.

Sei doch mal offen!

Sei doch mal offen!

Und das ist einer der besten Aspekte an meinem Nomadentum. Ich lerne immer wieder neue und interessante Leute kennen. Mein berufliches Netzwerk vergrößert sich mit jeder Reise. Und mein privates auch, denn manchmal entwickeln sich auch Freundschaften. Meine Fremdsprachen werden von Reise zu Reise besser. Klar ich rede auch dauernd in Englisch (manchmal ist es auch DEnglish) oder Französisch. Und ich sehe in viele andere Berufe, Lebensweisen und Kulturen rein. Da musst du die Scheuklappen ablegen. Und was brauchen wir mehr in unserer Welt, als offene aber auch vernünftige Menschten.

Am Anfang sind manche Kulturen, Gesellschaftsschichten oder was auch immer ungewohnt. Aber wenn du im jüdischen Viertel wohnst, ist halt Samstag mal die Welt angehalten. Und wenn du im christlichen Viertel wohnst, läuten am Sonntag in der Früh die Glocken und im islamischen Viertel ist Freitag halt auch mal der Glaube dran. Und im chinesischen Viertel ist halt alles auf der Sprache angeschrieben und im Studentenviertel ist um 10 am Abend auch keine Friedhofsstille (ja vielleicht um vier in der Früh) und in Japan ist alles ganz anders, da lernst du halt dann mal ordentlich Respekt und Danke-Sagen. Aber so ist es und das ist gut so. Alles hat seinen Platz und mit dem Reisen machst du die Augen und Ohren auf. Und wenn es ganz gut läuft auch das Herz und die Seele.

Und sei auch mal ehrlich!

Und sei auch mal ehrlich!

So wunderschön ist das Nomadentum nicht immer. Es gibt die Zugfahrten die man gerne vergessen würde, da sind die Flüge voll von Kids und Touristen, bei denen ein Abschalten nur schwer möglich ist. Da sind die Verspätung und das hängenbleiben an irgendeinem Flughafen oder Bahnhof, obwohl man daheim jemanden treffen wollte. Da sind die einsamen Ankünfte am Flughafen oder Bahnhof. Niemand holt dich ab und du gehst halt ins Hotel. Was sonst auch? Das Leben fordert schon auch seinen Preis, doch wir wollen ihn zahlen und es ist gut für uns. Die meisten Sachen sind eh Pipi-Lulu-Probleme und eigentlich keinen zweiten Gedanken wert. Und wie sagte Oma immer wieder.

Hab Geduld! Alles kommt zu seiner Zeit, glaub daran!

Und manchmal muss man einfach nur geduldig sein. Geduldig mit sich selbst und geduldig mit den anderen. Dann ist es nicht so schlimm. Aber man sollte auch zu sich selbst ehrlich sein, denn nicht alles ist cool und eitel, Wonne, Sonnenschein. Manchmal ist es auch dunkel. Aber hören wir doch auf zu Jammern! Es ist im Großen und Ganzen schon super schön all das zu sehen und zu reisen.

Does it sparkle joy?

Does it sparkle joy?

Eine Frage aus einer ganz anderen Ecke der Welt von Marie Kondo, der japanischen Ordnungselfe. Aber ich mag die Frage, ich wende sie beim Einkaufen, Besitzen und Aufräumen manchmal an. Aber öfters im täglichen Leben. Bringt mir das Freude, was ich gerade mache, mit dem ich gerade konfrontiert werde. Mag ich es noch immer so zu leben und zu reisen? Solange ich nur sage: Ach vier Nächte in drei Wochen im eigenen Bett ist schon anstregend! und nicht: Verdammt ich mag nicht mehr ins Flugzeug einsteigen! Dann ist es noch gut. Solange es noch Freude versprüht ist alles gut. Das ist bei zwischenmenschlichen Begegnungen so, wenn negatives mehr Raum als positives einnimmt muss es aus meinem Leben rausfliegen. Und das ist bei mir mit der „Digitale Nomade“ noch lange nicht so weit.

Und weil es offen macht, gibt es hier noch einen Link zu einem unüblichen Work & Travel Beitrag, weil es eben so schön zu mir unüblichen Nomaden passt.

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