Arbeitszeit, Freizeit, Lebenszeit oder das Leben von Freitag zu Freitag
Life(style)

Arbeitszeit, Freizeit, Lebenszeit oder das Leben von Freitag zu Freitag

Am Wochenende habe ich gerade wieder einmal mein aktuelles Arbeitskonzept diskutiert. New-Work-Trends und so. Natürlich hat es einen Anlass gegeben oder gibt es immer wieder. Der ausschlaggebende Punkt ist, das ich gerade eine neue Arbeit begonnen habe und zwischen „Digitaler Nomade“ und „Home-Office“ wechsle. An und für sich noch kein Problem, – ist es so oder so nicht – doch die Zeit für Arbeit und für Nicht-Arbeit lässt sich eben schwerer trennen. Da kommt eben noch im 22h00 eine Slack-Nachricht oder am Sonntag um 6h45 eine eMail rein. Und wie gehen ich (wir) damit um?

Gegensätzliche Konzepte!
Gegensätzliche Konzepte!

Gegensätzliche Konzepte!

Arbeit und Freizeit werden oft als gegensätzliche Konzepte betrachtet, aber es ist wichtig, sie als Teile eines größeren Ganzen zu sehen – unserer Lebenszeit! Das Trennen von Arbeitszeit und Freizeit führt oft zu einem ungesunden Fokus auf den Job und dem Gefühl, dass Freizeit nur eine willkommene Ablenkung von der Arbeit ist.

Ist das wirklich so, dieses althergebrachte Konzept, 9 to 5, Montag bis Freitag, Türe zu und abschalten, ist überholt? Ist es vielleicht sogar schädlich? Einen wissenschaftlichen Beweis habe ich jetzt nicht, das es so ist. Doch aus dem Bauch heraus, ist es zumindest nicht schlau. Sein Leben in einzelne, nicht verbundene Bereiche aufzuteilen, ist sicherlich nicht ideal.

Verbinden wir Arbeit- und Freizeit
Verbinden wir Arbeit- und Freizeit

Verbinden wir doch Arbeit- und Freizeit

Uns Leben ist eben nicht in stündliche, tägliche oder wöchentliche Häppchen aufgeteilt. Unser Leben, die Lebenszeit, ist eine kontinuierliche Erfahrung und damit ist es wichtig zu verstehen, dass Arbeit und Freizeit eng miteinander verbunden sind. Darum brauchen wir dringend ein Gleichgewicht zwischen unserer Arbeit und unserer arbeitsfreien Zeit.

Es ist einfach nicht stimmig immer zwischen diesen zwei Blöcken zu wechseln. Nicht nur die Freizeit macht die glücklich und auch nicht nur die Arbeit. Beides trägt zu einem Zufriedenheitsgefühl bei. In den letzten Monaten war es genau so bei mir. Die Arbeit war unbefriedigend, hat keinen Spaß gemacht und brachte keinen Anteil an meiner Zufriedenheit. Da konnte auch die arbeitsfreie Zeit, die Entspannung nichts mehr aufholen. Im Grunde war ich unzufrieden. Erst jetzt, nachdem ich wieder eine Arbeit habe, welche mich ausfüllt, fordert und Spaß macht, ist dies grundlegende Zufriedenheit wieder da.

Doch auch der täglich Ausgleich, das alltägliche verbinden dieser beiden Bereiche ist immens wichtig. Zumindest für mich. Das beantworten eines eMails am Sonntagvormittag, das Niederschreiben einer Idee während ich mich in einen Roman vertieft habe, der kurze Anruf zu einer ungewöhnlichen Zeit, der einem/einer Kolleg:in schnell weiterhilft. Einfach die „Arbeit“ mit in die Freizeit nehmen. Oder die kurze Planung zum nächsten Urlaub zwischen zwei Meetings, die neue Idee für den Blog in der Arbeit zu skizzieren, eine private eMail beantworten. Auch die Freizeit mit in die „Arbeit“ nehmen. So können sich die zwei Bereich gut ineinander verzahnen, verbinden, integrieren und voneinander profitieren.

Entspannung muss her!
Entspannung muss her!

Entspannung muss her!

Darum haben wir diese beiden Konzepte erfunden. Gehen wir Jahrhunderte zurück, da bestand das Leben aus Arbeit, Religion und Familienerhaltung. Dann starteten wir mit der industriellen Revolution und die Arbeit wurde hart, wirklich hart und nahm noch immer sehr viel Platz im Leben der Menschen ein. Da brauchte es diese freie Zeit zur Entspannung, um irgendwie wieder fit für die Arbeit zu werden. Danach kamen die Kämpfe um geregelte Arbeitszeiten, Wochenende und Urlaub. Ein festigen der beiden Bereiche. Nein, ein erschaffen dieser beiden Bereiche. Danach war die Zeit des Wirtschaftswunders da! Auch hier viel Arbeit, um etwas aufzubauen, etwas zu erschaffen und die Freizeit wurde eingeschränkt. Der Urlaub – der große Freizeitblock – musste es richten, mit der Entspannung. Leben von Urlaub zu Urlaub oder als großes Ziel die Pension.

Und jetzt? Die Bereiche der körperlich harten Arbeit werden weniger. Zumindest in der westlichen Welt, in meiner Bubble. Wir werden immer mehr, besser, länger erreichbar. Unsere Arbeit verschiebt sich immer mehr in die digitale Welt. Wir können irgendwo und irgendwann arbeiten. Wir wollen weniger (Stunden) arbeiten, wir wollen Ziele haben und wir wollen das Leben genießen. Wir können gar nicht mehr im Freizeitblock entspannen, da wir jederzeit erreichbar sind. Also ist vielleicht ein Ansatz, die Arbeit nicht mehr als „Feind“ zu sehen, sondern sie einfach in das tägliche Leben reinzunehmen. Nämlich als das was sie ist. Sie gibt uns ein Ziel, eine Aufgabe und die finanziellen Mittel. Die Mittel, um zu leben, zu entspannen, neues zu Entdecken und unsere Beziehungen zu stärken, also unsere freie Zeit zu nutzen.

Du kannst doch gar nicht mehr abschalten!
Du kannst doch gar nicht mehr abschalten!

Du kannst doch gar nicht mehr abschalten!

Stimmt! Ich habe eben – schon sehr lange – nur mehr Lebenszeit. Es gibt keine Freizeit, Arbeitszeit, Urlaubszeit oder was immer. Es gibt Bereich, da konzentriere ich mich hauptsächlich auf einen Bereich. Aber nicht ausschließlich!

Wo ist eben das Problem, kurz mal in die Arbeit „zu hüpfen“ und eine eMail zu lesen. Oder kurz mal in die Freizeit „zu hüpfen“ und das Zugticket für den Städtetrip zu buchen? Es ist gar keines! es braucht nur die passenden Konzepte, den passenden Arbeitgeber (und Kolleg:innen), die passenden Menschen rund um dich herum.

Ich kann mich noch gut an Aussagen erinnern wie: „Du arbeitest im Home-Office nicht richtig, du schreibst nur Stunden auf!“ oder „Du fliegst nur nach Paris, um am Abend Freund:innen zu treffen!“ Genau das sind die Sätze die das mangelnde Vertrauen zeigen. Und das nicht Verstehen der neuen Zeit, der echten New-Work-Trends. Außerdem stimmt der alte Spruch:

Was du über jemanden sagst, sagt mehr über dich, als über diese Person aus!

Und ich möchte auch gar nicht abschalten. Einen der Bereiche in meinem Leben für eine bestimmte Zeit ausblenden. Denn da würde ja ein Teil von mir abgeschaltet! Sind wir mal ganz ehrlich, zumindest zu uns selbst. Wenn dich ein Problem in der Arbeit beschäftigt und du eine Lösung brauchst, dann nimmst du es die ganze Zeit mit dir mit. Du kaust darauf herum, überlegst und suchst. Am Abend beim Fernsehen (Netflixen), am Wochenende beim Skifahren und auch beim Feierabendbier mit Freund:innen ist es präsent. Und wann findest du die Lösung? Meistens in der freien Zeit, dann wenn du entspannt bist. Ist doch schon witzig, wie diese beiden Bereich sich gegenseitig brauchen? Und umgekehrt ist es genauso. Oft findest du eine Problemlösung der „Freizeit“, wenn du in deiner Aufgabe, welche dir die Arbeit stelle, aufgehst. Auf einmal macht es „Klick“ und du hast die Lösung im Kopf.

In beiden Fällen kann ich dir nur raten: Nutze die Gunst der Stunde und setze die Lösung sofort um!

Es ist deine Lebenszeit!
Es ist deine Lebenszeit!

Es ist deine Lebenszeit!

Genauso gehe ich damit um. Ich lese die berufliche eMail am Sonntag Vormittag und wenn es wichtig ist, beantworte ich sie sogar. Damit habe ich sie aus meinem Kopf und denken nicht den ganzen Tag darüber nach. Ich beantworte mal schnell eine Slack-Nachricht am Abend, damit kann der/die Kolleg:in schnell weiterarbeiten. In beiden Fällen schalte ich mal kurz in den anderen Bereich und sofort wieder zurück.

Ich hebe mal schnell das Telefon ab, wenn es ein „privater Anruf“ ist. Es sind für mich ein paar Minuten der Entspannung und verfolge danach wieder meine beruflichen Ziele und Aufgaben. Ich lese mal schnell die WhatsApp-Nachricht während der Arbeit und wenn es wichtig ist beantworte ich sie sogar. Damit grüble ich nicht die ganze Zeit darüber nach und mein Gegenüber freut sich über eine schnelle Antwort. So einfach kann es gehen.

Wir sollten einfach Arbeit und Freizeit als Teil unseres Lebens und nicht als getrennte Konzepte betrachten. Wir sollten uns bemühen, ein Gleichgewicht zu finden und unser Leben als kontinuierliche Erfahrung zu sehen, anstatt es von Woche(nende) zu Woche(nende), von Urlaub zu Urlaub zu planen. Indem wir uns bemühen, Arbeit und Freizeit zu integrieren und zu schätzen, können wir ein erfüllteres und glücklicheres Leben führen.

Mir macht es riesigen Spaß so zu leben. Und damit bin ich auch (wieder) Zufrieden. Diese kleine innere Zufriedenheit. Dieses im Kaffeehaus sitzen, bei einer Tasse Melange und zu spüren, dass alles gut ist. In einem Meeting zu sitzen und zu merken, ich versäume nichts.

Einfach zufrieden mit der gesamten Lebenszeit zu sein!

Einfach zufrieden mit der gesamten Lebenszeit zu sein!
Einfach zufrieden mit der gesamten Lebenszeit zu sein!
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