Ja es ist Frühling, trotz aller Dinge die rund um uns passieren. Wenn wir beim Fenster raus sehen, merken wir es doch! In den letzten vier Wochen ist alles grün geworden und vieles hat zu blühen begonnen. Selber erleben ist gerade ein wenig schwierig mit all den Einschränkungen, welche wir uns für die Schwächeren in der Gesellschaft gerne auferlegen. Doch jetzt wäre doch die Zeit zum Frühjahrsputz. Raus mit dem Staub des Winters, den Mief der letzten Wochen und Monate.
Warum eigentlich gerade jetzt?
Warum sollten wir Besen, Schaufel und Putzlappen in die Hände nehmen und durch die Wohnung zum Frühjahrsputz düsen? So habe ich es doch gar nicht gemeint! Das ihr eure Wohnung sauber haltet, davon gehe ich doch aus. Und die japanische Ordnungselfe ist auch nicht mehr so in Mode. Obwohl es hat schon etwas, ein wenig (mehr) Minimalismus in die eigenen vier Wände und das eigene Leben zu bringen.
Der Frühling ist so irgendwie Neuanfang, Start, Restart, … und gerade in unserer herausfordernden Zeit. Klar jedes Jahr fangen wir im Frühling irgendwie an, den Staub und Mief des Winters rauszukehren, uns zu schütteln und die Sonne hilft uns auch die Lebensgeister zu wecken. Aber es geht ja jetzt nicht um die Wohnung!
Rückblick um besser nach vorne zu sehen!
Diese herausfordernde Zeit richtet unseren Blick auf Klopapier, Bananenbrot und Selbstoptimierung. Ich erinnere mich nochmal zurück, ein paar Wochen, an den Anfang des Jahres. Ich weiß noch genau das Datum: 7. Jänner. An dem Tag habe ich gedacht:
Jetzt ist wirklich alles perfekt, eine mini Kleinigkeit fehlt noch, aber das Leben ist fast perfekt!
Das kann nicht wahr sein, bald wird was passieren, das ist zu perfekt…
Ich bin mir sicher, der Problemgott merkt, dass ich noch Platz habe…
Und genau so war es! Der 1. Februar war auch noch ein wundervoller Abend. Alles perfekt! Und im Februar selbst? Für mich als digitaler Nomade… super! 11 mal im Flieger gesessen, 5 Städte besucht und dort gearbeitet. Was will das Herz mehr? Und dann hat es angefangen. Was? Das mir (fast) alles um die Ohren fliegt! Und sechs Wochen später sitze ich da und muss wieder zu mir selbst finden, meine Wurzeln spüren, mich erden und ganz fest an meinen beruflichen Zielen und meinem privaten Ziel festhalten.
Und gerade darum ist für mich jetzt die richtige Zeit für einen Frühjahrsputz, weil ich einfach diese Wünsche erfüllt haben will. Ich Sturkopf! Und außerdem bin ich Optimist und ein Kämpfer, also neue Wege suchen und vorwärts geht es!
Einfach mal den Blog aufräumen!
Das trifft dich jetzt natürlich nur, wenn du einen eigenen Blog hast. Fang doch mal mit etwas leichtem an damit du nicht gleich beim Frühjahrsputz überfordert bist. Schau dir deine Schlagwörter an und alle die weniger als drei Posts haben, sollten rausfliegen oder zusammengefasst werden.
Dann kannst du auch noch gleich alle Links prüfen. Sind sie noch aktuell und funktionieren sie auch noch? Deine LeserInnen werden es dir danken. Natürlich kannst du das mit Hand machen. Ich empfehle dir aber ein Plugin dazu: Broken Link Checker. Ich lasse es nicht dauernd mitlaufen, sondern aktiviere es, lasse alle Links checken und korrigiere die Fehler. Danach wird es wieder deaktiviert. Einfach aus Gründen der Geschwindigkeit, oder wie wir auch sagen Performance.
Und zu guter letzt schau dir mal die Posts selber an. Gibt es da den einen oder anderen, der nicht mehr aktuell ist? Vielleicht kannst du ihn ja überarbeiten und aktualisieren und wenn das nicht mehr klappt: Vielleicht solltest du ihn einfach löschen?
Mit dem Frühjahrsputz Altes rauswerfen!
Wir reden ja gerade in den letzten Wochen vom Entschleunigen, vom auf sich selbst konzentrieren, vom bewussten leben, … Ja genau, Krisenzeiten bringen solche Dinge zu Tage oder fördern sie sogar. Zu manchen Dingen werden wir einfach gezwungen. Was sonst als Entschleunigen, wenn rausgehen so gut wie verboten ist. Also nennen wir es einfacht nett, dann fällt es uns auch leichter.
Doch da steht uns jetzt ein riesen Tor offen: Den lieben alten Fernseher mal nicht einschalten (oder Netflix mal nicht anwerfen). Uh, nein, nicht, was mache dann in dieser Zeit? Wie schaut es aus mit einem guten Buch? Etwas manuelles machen? Nein nicht die Waschmaschine zerlegen und wieder zusammenbauen. Es ginge auch mal Origami (Papier hat jeder zu Hause), oder? Was ich gerne mache sind 3D-Figuren von Assembli (liefern auch noch immer brav ins Haus), die machen Spaß und sehen noch dazu gut aus. Finde ich zumindest.
Vielleicht hast du ja auch noch ein altes Puzzle herumliegen, das endlich mal gemacht werden will. Oder wie sieht es mit Rubik’s Cube aus, der verstaubt irgendwo und mit dem könnte man sich beschäftigen.
Setz dich einfach mal hin und denke nach! Nimm dir die Zeit deine Gewohnheiten anzuschauen, dreh sie von einer Seite zur anderen und schau ob sie dir liebgeworden sind. Möchtest du sie behalten? Sind sie etwas angenehmes, die dich irgendwie definieren oder beschreiben? Oder ist es nur Komfortzone, es war immer so, das ist halt so? Dann wirf sie mit deinem Frühjahrsputz raus! Die brauchst du nicht. Diese „alten Komfortgewohnheiten“ sind wie Kaugummi am Schuh und hindern dich selbst, angenehmer durch’s Leben zu gehen.
Bei mir ist eines im Frühjahrsputz raus geflogen
Es immer allen Recht zu machen! Ich mag einfach nicht mehr und bin jetzt ein wenig mehr Egoist. Ich führe mein Leben so wie es mir gefällt und nicht wie die anderen es erwarten. Es wird nie jemand zu mir kommen und sagen: „Das hättest du ruhig machen können, mich hätte das nicht gestört!“… Darum: Hallo eigenes Leben ohne Einmischung von außen!
Hat vielleicht damit zu tun, dass ich keine (oder so gut wie keine) Kompromisse mehr eingehen will! Es ist mein Leben, ich finde es gut so und ich möchte es jetzt nicht wieder umkrempeln! Das bedeutet aber nicht, dass ich es nicht mit Neuem ergänzen und bereichern will und kann!
Neues ausprobieren!
Gerade jetzt wenn draußen alles neu beginnt und wir (meistens) in den eigenen vier Wänden gefangen sind, da kann der Zeitpunkt richtig sein, was Neues auszuprobieren. Und vielleicht sogar über den eigenen Schatten zu springen und etwas bisher undenkbares zu machen? Was bei mir einfach notwendig ist und auch schon vorher angefangen hat, ist der Sport. Ich versuche jeden Tag zu joggen und zweimal die Woche Aikido zu machen (wenn es wieder erlaubt wird, sogar in der Gruppe).
Warum gerade Laufen?
Erstens muss ich meinen Körper ein wenig bewegen und das regelmäßig. Und beim Frühjahrsputz kann auch das eine oder Gramm das ich mir angefuttert habe rausfliegen. Als digitaler Nomade war ich ja vor dem 15. März dauernd unterwegs und da brauch ich einen Sport den ich mit einfachen Mitteln und überall ausüben kann. Da ist Laufen ideal. Ein paar Laufschuhe, ein wenig Gewand und schon geht es los. Perfekt also…
Doch es gibt noch andere Gründe. Das Laufen am Ende des Tages ist für mich gut, um den Tag loszulassen, um all die aufgestaute Energie wegzukriegen. Aber ich nutze es auch gerne, wenn es mir schlecht geht. So wie heute, wenn die Welt wieder mal ein wenig auseinander gebrochen ist, dann brauche ich dringend diese berühmten Glückshormone… Die einen futtern Schokolade in sich rein und ich gehe laufen! Und es macht den Kopf frei, es ist ein wenig Zeit für mich. Minuten die nur mir gehören, meinen Gedanken, Gefühlen und sonst niemanden. Manchmal brauche ich das dringend…
Warum gerade Aikido?
Ja das ist genau das Gegenteil von Laufen? Nicht gerade das Gegenteil, doch diese Kampfkunst (Betonung liegt auf Kunst) ist mehr eine Geisteshaltung, ein Mindset als direkter Sport. Klar der ist dabei, aber ohne der passenden Ruhe und dem Finden der eigenen Mitte geht nichts. Und das ist für mich quirligen Typen, der oft in Extremen lebt und alles sofort will, das Perfekte und eine Herausforderung. Darum habe ich mir auch einen Leitspruch zu eigen gemacht:
Sei geduldig mit dir selbst und auch mit allen anderen!
Das bedeutet aber auch, dass ich mich geduldig bemühe meine Ziele zu erreichen. Ohne Hektik, Druck und Stress. Und wenn ich es noch so gerne sofort hätte, manchmal ist der einzige Weg der lange und geduldige. Zu zeigen, man ist es Wert dieses Ziel zu erreichen. Wem zu zeigen? Das kann jetzt ein besonderer Mensch sein, ein Kunde, der Chef, das Team, oder auch dem Universum. Ich bin zur Überzeugung gekommen, dass das ruhige und beständige Beweisen des Wunsches, des Wertes auch bemerkt und schlussendlich zum Erfolg führt.
Was neu dazugekommen ist?
Ja da gibt es bei mir etwas ganz ungewöhnliches… hätte ich nie gedacht… hätte keiner von mir gedacht… Ich habe angefangen zu meditieren. Ich bin über meinen eigenen Schatten gesprungen und habe etwas versucht, das ich nie so richtig ernst genommen habe. Und es hat mich überrascht, es funktioniert und tut mir gut. Aber mehr möchte ich noch nicht darüber verraten, da ich noch ganz am Anfang stehe. Aber es zeigt mir, es ist nicht so dumm, mal was ganz anderes zu versuchen.
Uli
18. April 2020 um 20:18Natürlich hinterlasse ich ein paar Tapsen 😊 ich mag die erfrischende Schreibweise und werde die Stelle zum Abonnement suchen 👍