Wie ich euch schon erzählt habe, geht es für mich auf große Reise. Ja es sind nur drei Wochen, aber trotzdem und klar ich bin schon ein wenig geübt im Reisen. Besonders als Digital Nomad ist es für mich Standard irgendein Verkehrsmittel zu nehmen, irgendwo hin zu reisen und dort zu arbeiten. Aber innerhalb von Europa ist das alles sehr problemlos, denn die meisten Dinge sind ähnlich, die Reisezeit ist überschaubar und auch das mitzunehmende Zeug ist klar.
Nur mal schnell das Handgepäck geschnappt und weg?
Für mein tägliches Brot bin ich oft unterwegs und da ich oft schon sehr bequem bin, habe ich eine praktische Lösung gefunden. Ich habe mir einen Koffer fürs Handgepäck gepackt, der nur mehr Schuhe und Wäsche braucht, wenn ich verreise. So kann ich nichts vergessen (Wer hat schon einmal ein Ladegeräte oder USB-Kabel verzweifelt gesucht?) und bin innerhalb von 15 Minuten bereit zur Abreise.
Aber dieses Mal ist es anders. Ich reise eben nicht nur mit Handgepäck und nicht nur ein paar hundert oder vielleicht zweitausend Kilometer weit. Nein dieses Mal geht es nach Japan, mehr oder weniger auf die andere Seite der Welt. Da brauche ich schon mehr Zeugs und Vorbereitung. Den passenden Koffer habe ich natürlich, aber das ist nur der Anfang.
Hinfliegen und auf der Bank schlafen?
Zuerst mal die Flugtickets besorgen und danach schauen wo ich schlafen werde. Beides habe ich bereits brav erledigt und es ist klar, dass ich drei Wochen unterwegs bin. Ganz praktisch in Tokyo und Kyoto stationiert. Das macht es einfacher mit Koffer ein- und auspacken und spart viel Zeit an verschiedensten Hotelrezeptionen. Japan hat ein sehr gutes Eisenbahnnetz und damit werde ich die drei Wochen alles erreichen, was ich unbedingt sehen und erleben will. Also auch gleich mal den Japan-Rail-Pass buchen!
Dokumente bestimmten das Leben!
Ach Mist jetzt hätte ich fast etwas entscheidendes übersehen. Wir sind halt in der Europäischen Union schon sehr verwöhnt! Lange Zeit konnten wir ohne Grenzkontrolle (jetzt auch noch oft) kreuz und quer reisen. Und auch jetzt brauchen wir nur einen Personalausweis – oder Neudeutsch eine ID-Card – um in andere Länder zu kommen. Daher hatte ich keinen Reisepass, aber glücklicherweise geht das hier in Österreich ruck-zuck. Am Montag den Antrag gestellt und am Donnerstag liegt das Prachtexemplar von Reisepass auf meinem Tisch.
Jetzt brauche ich noch einen übersetzten Führerschein. Damit kann ich mir, falls es notwendig ist, schnell einen Leihwagen nehmen. Und ein Visum? Manchmal (eigentlich meistens) ist es schon angenehm Österreicher zu sein. Visum brauchen wir keines, nur einen Einreisezettel, der im Flugzeug ausgefüllt wird.
Offline oder Online, wie sieht es denn damit aus?
Ich bin jetzt mal ganz ehrlich… das wird wirklich eine Herausforderung. Als Digital Nomad bin ich eigentlich nie offline und noch dazu habe ich ja vor jeden Tag etwas zu posten. Klar bereite ich Posts auch vor und stelle sie einfach online. Ich würde lügen, wenn ich behaupte ich schreibe jeden Tag frisch von der Leber weg. Aber nicht alles kann vorbereitet werden und oft schreibe ich wirklich am Abend über den Tag oder irgendetwas, dass ich in den letzten Stunden erlebt habe. Also so ganz offline werde ich es nicht schaffen und möchte ich auch nicht. Trotzdem habe ich mir vorgenommen so wenig online wie möglich zu sein und einfach mal die Zeit zu genießen. Nicht nur eine Stunde „MeTime“, sondern gleich ein paar Tage (vielleicht fange ich mit einem Tag an). Das erste Mal seit Jahrzehnten wirklich offline sein… eine neue Herausforderung!
Natürlich macht mir die Tarifpolitik meines Mobilfunkproviders diese Entscheidung leichter, trotzdem eine Lösung ist in Sicht: Ein mobiles WiFi von Sakura Mobile und schon kann ich zumindest surfen, bloggen und über Skype in Kontakt bleiben. Aber das Notebook bleib zu Hause, das ist mal sicher! Das wird spannend, wie ich übers Handy (vielleicht sollte ich das Tablet mitnehmen) bloggen kann. Mal schauen ob ich nicht doch ab und zu ein Internetcafé besuchen werde.
Fotos, zeichnen und Erinnerungen
Klar werde ich wie so oft eine Art Journal oder Reisetagebuch führen. Wie es bei mir üblich ist mit einigen Zeichnungen und vielen Erinnerungen drinnen. Das rote Moleskine für diese Reise habt ihr ja im ersten Post schon gesehen. Aber was ist mit den ganzen Fotos? Ohne Notebook wird es schwierig werden. Dafür habe ich mir jetzt einen Stapel an SD-Cards besorgt. Bei rund zweihundert Fotos am Tag brauche ich Platz für gut 5.000 Bilder. Damit rechne ich mal, obwohl es werden sicher mehr werden.
Was brauche ich sonst noch alles?
Lange ist es nicht mehr hin nur mehr etwa 8 Wochen und schon hebt der Flieger ab. Also ich brauche sicher noch einiges an Wäsche… Nein ich will in Japan keine Sekunde in einem Waschsalon verbringen. Dann Ladegeräte, Akkus, Stifte, Papier, Adapter für die Steckdose, Fotoapparat, (Notfall)-Medikamente, Reiseführer, und noch vieles mehr. Vielleicht sollte ich mich wirklich mal hinsetzen und es aufschreiben, sonst bleibt sicher irgendwas hier in Salzburg, dass ich dann vermissen werde.
Aber morgen geht es mal über Wien wieder für ein paar Tage nach Paris. Ja das Nomadentum ist schon anstrengend, aber ich liebe es so wie ich im Moment mein Leben führen darf!