Wann warst du das letzte Mal wirklich glücklich?
Gedanken

Virtueller Digitaler Nomade im LockDown

Ja die Zeiten haben sich geändert! Und ich kann es nicht mehr hören, das „In Zeiten wie diesen„, „in dieser schweren Zeit“ und all die anderen Floskeln. Klar habe ich lange überlegt, ob ich etwas zur aktuellen Situation, zu CoVid-19, schreibe. Aber ich wollte/will nicht einfach nur auf diesen Zug aufspringen. Darum hat es Zeit gebraucht. Zeit um mir über einiges klar zu werden. Zeit, um herauszufinden wie ich meine Gedanken formuliere. Zeit mit all dem klar zu kommen.

Da rollte eine Welle…

Da rollte eine Welle...
Da rollte eine Welle…

Ist das wirklich so? Ja für mich war es so! Wir haben schon seit Dezember/Jänner irgendetwas über einen neuen Virus gehört, aber wer hat es wirklich ernst genommen? Da gibt es die jährliche Grippewelle, die tödlicher zu sein schien. Und ihr erinnert euch noch an die Vogelgrippe, die Schweinegrippe und was sonst noch alles in den letzten Jahren. Jetzt auf ein Mal soll es so gefährlich sein? Ich, wir haben dem keine Bedeutung beigemessen. Wir haben es alle einfach unterschätzt. Unterschätzt wie gefährlich es sein kann und wie sehr es unser Leben beeinflussen wird.

Und dann hat sich innerhalb von Minuten die Welt nicht mehr gedreht!

Und dann hat sich innerhalb von Minuten die Welt nicht mehr gedreht!
Und dann hat sich innerhalb von Minuten die Welt nicht mehr gedreht!

Ich war weiter unterwegs. Im Jänner noch in Paris, im Februar noch in Wien, Düsseldorf, Hamburg, Paris, eben ein echter digitaler Nomade. Immer wieder was von einem Virus gehört, aber nicht wirklich davon beeindruckt gewesen. Jetzt wo ich mehr weiß, wo mein Leben sich so verändert hat, hätte ich was anders gemacht? Ja ich hätte mich von einigen Menschen (von einem besonders) anders verabschiedet! Wenn ich gewusst hätte, dass ich die Person Monate nicht sehe, statt der geplanten Wochen, dann …

Am 11. März habe ich es noch immer nicht ernst genommen. Das Leben lief weiter, treffen mit Menschen aus verschiedenen Nationen, die Arbeit war erfolgreich (ist es glücklicherweise noch immer), alles war gut. Und dann… Ja dann kamen die ersten Einschränkungen hier in Österreich, oder besser die Ideen dazu. Weil vorbereiten und so…
Und gleichzeitig kam so ein komisches Kratzen im Hals, ein wenig Husten, schlechter riechen und schmecken, schlechter atmen, … typische Verkühlung halt, ist ja normal Anfang März. Und da war der 14. März nochmal einkaufen, wie so oft den Kühlschrank für die kommende Woche auffüllen, denn die Woche danach bin ich eh wieder unterwegs. Nichtmal da konnte ich glauben, dass mein Leben so angehalten wird.

Und dann, ja dann wurde die Welt angehalten. Vollbremsung! Einerseits die Ausgangsbeschränkungen, das Niederfahren der Wirtschaft, das Einführen von Physical Distancing. (Social Distancing will ich es nicht nennen, das geht einfach nicht für mich!) Und dann die selbstauferlegte Isolation, die Symptome waren ja schon ziemlich eindeutig. Telefonat mit dem Doc und die gleiche Empfehlung: Nicht mehr raus, in den eigenen Wänden bleiben!

Für mich als Digitaler Nomade hat sich die Welt zu drehen aufgehört! Jeden Tag unter Menschen, jeden Monat in, zweimal Europa unterwegs sein und innerhalb von Minuten, aus, Ende! In den eigenen vier Wänden gefangen. Naja nicht direkt ein Gefängnis und auch nochmal Glück gehabt. Es war kein wirklich ernster Verlauf. Es war schon unangenehm, gibt schöneres, aber zum leicht Aushalten. Ein Männerschnupfen war unangenehmer…

Und irgendwie drehte sie sich doch weiter!

Und irgendwie drehte sie sich doch weiter!
Und irgendwie drehte sie sich doch weiter!

Ja es war nur der erste Eindruck, dass alles stillsteht. Hey ich fühlte mich nicht schlapp und konnte und kann weiterarbeiten. Damit geht einfach der Tag schneller vorbei. Und außerdem fühle ich mich noch gebraucht. Und für einen Digitalen Nomaden war der Ort immer egal. Ich arbeite da wo ich gerade bin, kann alles (fast alles) auf elektronischem Weg erledigen. Und nun halt vom viel beschworenen Home-Office.

Und damit nahm und nimmt das Leben mit allen Einschränkungen seinen Lauf. Wenn da nicht immer wieder das tiefschwarze Gedankenpferd losgaloppiert. Auch jetzt noch immer.. ich schaue in die sozialen Netzwerke und sehe nur Menschen, welche sich selbst optimieren, begeistert sind und die heile Welt leben. Keiner gibt zu, dass es Probleme mit all diesen Einschränkungen gibt und dass auch einiges ganz gut läuft.

Ja die ersten Tage, ja sogar zwei Wochen gingen ganz gut. Es wurde alles zur neuen Normalität (obwohl mir diese Wortwahl gar nicht gefällt!). Die Routine hat Einzug gehalten, arbeiten, schlafen, essen und in der Wohnung bleiben.

Dann in der dritten Woche durfte ich sogar wieder raus und damit haben eigentlich die Probleme im Kopf angefangen. Es hat sich ja eigentlich nichts verändert, das Leben geht genauso weiter wie vorher. Nur… nur… nur, jetzt fange ich an zu vermissen. Das Reisen, die Menschen um mich herum, vielleicht sogar einen besonderen Menschen, einen besonderen Ort. Und das schlimmste ist eigentlich, egal ob die Entfernung 500m oder 300km oder 1500km ist, der/die Andere ist unerreichbar. Ja ich kenne auch die ganze Durchhalteparolen: „Da müssen wir durch!“, „Wir haben es noch ganz gut!“, „Es wird vorbeigehen!“, „Wir müssen die Schwachen schützen!“. Ist ja alles richtig, aber… Ich will mich auf was freuen dürfen! Also die Welt dreht sich weiter, das Leben ist nicht stehengeblieben, doch ganz rund dreht sie sich nicht mehr.

Mich hat es verändert!

Mich hat es verändert!
Mich hat es verändert!

Ich liebe noch immer was ich als Beruf machen darf! Ich freue mich auch wieder auf das Reisen, egal wann es sein wird. Aber ich denke den ganzen oberflächlichen Wahnsinn möchte ich nicht mehr in meinem Leben haben. Ich werde viel intensiver Leben, meine Träume und Ziele noch energischer verfolgen. Vielleicht habe ich sogar Glück und der eine oder andere Traum wird wahr? Wer weiß, das schon?

Dankbar sein!
Für die Dinge, Momente die nicht zu kaufen sind!
Ich habe noch immer eine bezahlte Arbeite, die mir Spaß macht!
Es gibt Menschen, die mich an ihrem Leben teilhaben lassen!
Und ich werde diese Menschen wieder treffen und fest drücken dürfen!

Hoffnung haben!
Dass die alte Normalität wieder zurück kommt, zumindest in großen Stücken!
Manche Menschen werden ihre Meinung ändern!
Dass es mehr Zeit für die besonderen Menschen geben wird!

Was mich auch berührt ist, dass ich in den letzten Tagen und Wochen mehr Kontakt zu Menschen habe die nicht mehr in meinem Leben waren. Und manche die bereits in meinem Leben sind, noch intensiver da sind. Und genau das werde ich weiter vertiefen: Menschen die mich in meinem Leben begleiten nicht zu verlieren. Daher, wird es bald so weit sein. Die Einschränkungen werden geringer, kleiner und irgendwann wieder verschwinde. Aber sobald es geht, gilt für mich eines.

Die Umarmungen werden fester sein!
Die Momente werden intensiver sein!

Die Momente werden intensiver sein!
Die Momente werden intensiver sein!
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