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Was ich gerne vor der Abreise nach Japan gewusst hätte – Reisetipps (2/38)

Nun ist es schon wieder einige Zeit her, dass ich in Japan war und die Eindrücke werden langsam verarbeitet. Es war einfach so viel zu sehen in den 37 Tagen und vorab ein Spoiler: Es war jede Minute wert. Aber nun ist es an der Zeit die Eindrücke auch niederzuschreiben. Wie du siehst werden es einige Posts. Alle für diese Reise fasse ich unter Reisejournal Japan 2023 zusammen. Damit hast du einen einfachen und schnellen Blick auf alles und mit einigen Reisetipps zu Japan fange ich an.

Bahnstation bei Chyoda Tokyo, Japan

Das passiert schon zu Hause! Reisetipps vor der Abreise.

  • Zuerst solltest du dir eine Reiseversicherung zulegen. Ob du zum ÖAMTC (oder ADAC) gehst oder einen eigenen Versicherer nimmst ist egal, aber verlasse dich nicht auf deine Kreditkarte. Auch bei der Einreise kannst du noch „schnell eine Versicherung“ abschliessen. Es ist einfach wichtig, denn die Kosten können sehr schnell in die Höhe schießen.
  • Dann solltest du für alle Fälle einen internationalen Führerschein haben, hier reicht der nationale Schein nicht aus. Egal ob du jetzt einen Leihwagen planst oder nicht, aber vielleicht kommt die Situation wo du fahren musst. Du brauchst einen Internationalen. Für uns Österreicher ist es leicht: Einfach mit einem Passfoto und dem Führerschein zum ÖAMTC und schon gibt es gegen rund 20,- das begehrte Papier. Die Deutschen unter uns, müssen ihn übersetzen lassen und das kann bis zu vier Wochen dauern.
  • Das liebe Geld darf nicht fehlen. Es wundert mich immer wieder oder besser es fasziniert mich immer an Japan: diese Gegensätze. So modern und doch so traditionell. Auch beim Zahlen ist es so, überall die neuesten Gadgets und Elektronik, aber beim Zahlen gilt „Bargeld lacht„. Ich hatte jetzt kein Problem mit meiner MasterCard zu zahlen. Aber es gibt genügend Orte die einfach kein Geld akzeptieren: Foodtrucks, Tempel, Schreine, Touri-Läden, kleine Museen, Lokale, und, und, und. Ich habe einfach etwa 70,- Euro pro Tag in Bargeld dabei gehabt und damit bezahlt. Alles größere wurde dann mit der Kreditkarte erworben. Und auf jeden Fall hier im Inland wechseln. Der Kurs ist einfach viel besser.
  • Ohne Internet macht es einfach keinen Spaß. Wenn man in die verschiedenen Foren schaut ist es schon eine Art Religionskrieg: eSim oder mobile WiFi. Jeder macht es so wie er will. Es gibt Argumente für und gegen jeder Version. Bei der eSim brauch man nichts mit tragen, hat dafür aber eine Beschränkung bei den Daten. Zusätzlich aufpassen ob das Telefon nicht gesperrt (Sim-Lock) ist, sonst kann man ihn nicht aktivieren. Wenn man alleine ist und nicht zuviel Daten braucht ist es ideal. Oder man macht mal ab und zu einen Hotspot, der geht aber auf den Akku. Will man keine Einschränkungen bei den Daten und sind die 500g Zusatzgewicht egal, dann wird es ein mobiler Accesspoint. Damit lassen sich auch mehrere Teilnehmer im Umkreis von bis zu 30 Metern versorgen. Dafür muss man das Ding jedne Tag aufladen und es macht nach 10 bis 12 Stunden schlapp. Auch bei mehr als 3 GByte pro Tag wird es dann bis Mitternacht langsamer. Ich habe mir das mobile Wifi vorab mit dem JR-Pass bei Japan Experience bestellt und problemlos am Flughafen Haneda abgeholt.
  • Ein paar Apps braucht man doch. Meine Haupthelfer waren Google Translate und Google Maps. Dann habe ich mir JapanTravel aufs Mobiltelefon geladen, damit sind die Öffis perfekt zu planen, da es auch den JR-Pass berücksichtigt. Und für ein klein wenig Sicherheit darf sein und dafür gibt es Safety tips von RC Solution Co für Erdbeben und Wetterwarnungen direkt aufs Mobiltelefon. Alle anderen Apps wie Suica Balance (brauche ich nicht bei jeder Benutzung am Gate oder im Bus wird das Restguthaben angezeigt) oder Visit Japan (bereits in Österreich registriert und den QR-Code als Screenshot am Handy gehabt) habe ich nicht vermisst.
  • Einen Reiseadapter für Strom solltest Du einpacken. Da ich aber mehrere Geräte zum Laden hatte (Mobiltelefon, Powerbank, Kamera, …) Habe ich mir auch eine Mehrfachsteckdose eingepackt, die mit dem Adapter angeschlossen und alle Geräte angehängt.
Hauptstraße im Park des Kaiserpalasts in Tokyo, Japan
Hauptstraße im Park des Kaiserpalasts in Tokyo, Japan

Reisen in Japan ist nicht schwer!

  • Der JR-Pass (Rail Pass) war für die fünf Wochen Gold wert. Einfach nicht nachdenken ob man heute einen Zug nimmt, oder wie das mit der Fähre geht oder auch die S-Bahn in Tokyo alles war dabei. Natürlich kann ich jetzt stundenlang rechnen ob es teurer ist Einzelfahrten zu kaufen oder den JR-Pass zu nehmen. Aber bei einer Reise um tausende Euro kommt es auf 50 oder 100 Euro mehr oder weniger nicht mehr an. Und der Komfort war/ist es mir wert.
    Aber aufpassen, er darf nicht zerknittern oder nass werden, sonst kann er beim Eingang nicht mehr gesannt werden. Du kannst ihn dir zwar neu drucken lassen (bei einem der großen Bahnhöfe mit JR-Schalter), aber das kostet dich leicht einen halben Tag.
  • Züge habe ich nur reserviert, falls ich mit meinen beiden Koffer umgezogen bin (also zwei Mal). Denn dann ist es einfach praktisch Platz zu haben. Sonst war immer etwas in den „non-reserverd“ Waggons etwas frei. Diese sind bei den Shinkansen immer die Wagen 1 – 3 oder  1 – 5, nur so zum leichter Orientieren.
  • Eine IC-Card hilft dir im Alltag. Es kann jetzt eine Pasmo oder Suica sein, aber immer ein paar tausend Yen aufgebucht haben ist wichtig. Du zahlst schnell mal einen Bus, eine Privatbahn, das Wasser am Automaten oder auch in einem Konbini damit.
  • Falls du dich in einem Bahnhof verirrst: Mach Google Maps auf und zoome rein. Die großen Bahnhöfe sind auch ihnen erfasst und du kannst dich orientiere.
  • Wenn du am Bahnsteig stehst findest du es am Anfang verwirrend. Da gibt es verschiedenste Züge in dieselbe Richtung. Jeder Zug hat als Symbol vorneweg ein Dreieck, ein Quadrat oder einen Kreis. Das Symbol findest du am Boden auch wieder. Genau dort stellst du dich bitte ordentlich in einer Reihe an. Falls du der/die Erste bist, es sind zwei Fußabdrücke wo die Schlange beginnt.
  • Beim Bus ist es genauso einfach. Hinten einsteigen, IC-Card am Terminal registrieren. Beim Aussteigen vorne zum Fahrer gehen und mit der IC-Card bezahlen. Falls du bar zahlen musst, es werden generell nur 1.000 Yen-Scheine akzeptiert oder besser noch genau mit Münzen bezahlen. Den Fahrpreis siehst du von Station zu Station auf einem Monitor vorne beim Fahrer.
Erste Station des Fushimi Inari-Taisha Schreins in Kyoto, Japan

In Japan gibt es ein paar Besonderheiten!

  • Japan ist meistens ein sehr sauberes Land. Es liegt kein Müll herum und auch die Straßen und Bahnhöfe sind super sauber. Dafür gibt es aber zu wenige Mülleimer. Daher immer einen kleinen Sack für den Müll dabei haben. Es gehört zum guten Ton, seinen eigenen Mist wieder mit zunehmen und im Hotel zu entsorgen.
  • Die öffentlichen Toiletten sind natürlich auch super sauber (ich habe welche mit Räucherstäbchen und Fengshui-Kirstallen oder eigenen Schuhen zum Anziehen erlebt). Und es ist kein Problem welche zu finden. Auch Seife und Wasser zum Hände waschen, alles perfekt! Nur es fehlt das Handtuch, der Trockner oder was immer. Daher hat auch jede(r) Japaner/in immer ein eigenes kleines Handtuch dabei. Ich habe mir ein kleines Microfaserhandtuch (gibt’s hier bei Amazon) mitgenommen und es war super praktisch.
  • Mehr Einpacken und weniger Waschen oder umgekehrt? Ich packe mir ausreichend Wäsche ein. Bei einem Urlaub will ich siche rnicht den halben Tag im Waschsalon oder im Hotel beim Waschen verbringen. Aber oft nehme ich halt Kleidung mit die nicht mehr ganz so perfekt ist. Als T-Shirt unter dem Pulli geht es noch und dann wird es zurückgelassen. Die Sneakers gehen nocht ein oder zwei Wochen und dann ist ihre Zeit gekommen. So spare ich mir das Waschen und schaffe wieder Platz im Koffer für die ganzen Souvenirs!
  • Was zieht man eigentlich an um nicht aufzufallen? Also nicht auffallen ist als Europäer schwierig. Alleine die Größe macht’s 😉 Und Japaner/innen ziehen gerne gedeckte Farben im Alltag an. Aber sonst ist es einfach Casual-Kleidung. Ich komme mit Hoodies, Softshell-Jacke, T-Shirts, Sneakers und Jeans pefekt durch. Und wir haben so oder so Respekt und benehmen uns im Tempel und Schrein entstprechend der Glaubensstätte. Daher ist es gut immer eine Jacke zum Anziehen mitzuhaben, besonders wenn man Tatoos hat. Denn dann kann der Eintritt schon schwieriger werden.
  • Und die lieben Souvenirs: kauft, kauft, kauft. Nein Spaß, aber wenn ihr etwas seht das passen könnte nehmt es mit. Meistens findet man es kein zweites Mal. Naja Glückskatzen, Darum-Puppen, Stäbchen und Fächer mal ausgenommen. Aber immer daran denken, am Heimatflughafen steht der Zoll und der kennt so etwas wie Freigrenzen und verbotene Gegenstände (Milch, Käse, Fleisch, …)
  • Und immer genug trinken! Das ist wichtig und wenn man den ganzen Tag unterwegs ist absolut notwendig. Natürlich wäre es besser wenn wir Wasserflaschen auffüllen können. Aber dieser ökologische Schritt ist in Japan noch nicht so ganz durchgeführt. Ihr werdet sehen der Verpackungswahnsinn ist beeindruckend. Aber ich habe immer eine (!) Wasserflasche dabei und wenn die leer ist, finde ich innerhalb von 100m einen Automaten und kaufe mir die nächste um knappe 120 Yen. (So nebenbei: Jeder Automat hat einen Einwurf für die leere PET-Flasche zum (hoffentlich) recyclen).

Ein langer Text mit einigen Tipps, habt ihr vielleicht auch noch den einen oder anderen? Dann schreibt ihn ruhig in die Kommentare hier im Blog-Post!

Tôfuku-ji in Kyoto, Japan
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