Nur mehr knapp sieben Wochen und dann stehen fünf Wochen besondere Zeit vor mir. Ich hatte ja schon mal – noch vor dieser leidigen Pandemie – die Chance zu 3 Wochen Japan zur Kirschblüte. Ihr könnt es hier am Blog nachlesen, unter meinem Reisejournal Japan 2019. Das gleiche passiert auch dieses Mal wieder. Ihr könnt nicht live dabei sein, da müsst ihr schon selber hin! Doch unter dem Tag Reisejournal Japan 2023, findet ihr wieder alle Berichte zur Reise oder während der Reise. Und wenn du ein wenig meine Gedanken zum Land und zur Kultur nachlesen willst gibt es das Schlagwort Japan hier im Blog.
Warum nochmals Japan?
Es wird sicher nicht dasselbe sein! Und ich bin auch kein Wiederholungstourist. 5, 10, 15, 30 Jahre und noch mehr immer in dasselbe Hotel, immer derselbe Urlaub. Damals 2019 war mein Gedanke: Einmal möchte ich Japan sehen und erleben. Und was wäre da die beste Zeit? Natürlich das Klischee „Sakura“, die Kirschblüte! Damals plante ich den Urlaub gut ein halbes Jahr und war fest der Überzeugung, nur ein einziges Mal im Leben nach Japan zu reisen. Und dann? Ja ich war dort, 3 Wochen in der Rosa-Kirschblüten-Ekstase, die Kultur, die Tempel, die Natur, der Kulturschock, all das erlebt und genossen.
Nach ein paar Wochen wieder zu Hause, so gegen Herbst, reifte der Gedanke: Warum eigentlich nicht nochmal? 3 Wochen im Herbst sollten doch möglich sein? Und los gings mit einer lockeren Planung für Oktober/November 2020. Und wir wissen alle, was dann kam… Zwei Jahre lang war alles, sagen wir besonders. Mit der Pandemie verschob ich die Reise immer wieder. Frühjahr ’21, Herbst ’21, Frühjahr ’22 und so weiter. Teilweise immer nur um einen Monat. Es kann doch nicht sein, dass sich Japan so lange abkapselt! Ich konnte es einfach nicht glauben und war immer wieder enttäuscht. In der dieser Zeit war es dann einmal Urlaub für zehn Tage in die Bretagne. Und sonst? Kein Urlaub? Nein, nichts! Damit war auf einmal die Idee da, warum nicht gleich fünf Wochen, also zwei Urlaube in einem, nach Japan.
Ehrlich, ich muss einfach nochmal dort hin. Der erste Urlaub war einfach so super schön und ich will es einfach nochmal erleben. Ein paar Orte will ich einfach nochmal sehen, da sie mich so beeindruckt haben. Und bei ein paar Orten will ich noch mehr sehen, da ich dort einfach zu kurz war. Darum nochmal „Auf nach Japan!„
Wie plane ich so einen Japan-Trip?
Das ist jetzt keine Raketenwissenschaft. Auch wenn man in manchen Facebook-Gruppen oder Foren den Eindruck hat. Natürlich als digitaler Nomade ist jetzt reisen und Reiseplanung etwas, das ich schon öfters gemacht habe. Die Entfernung ist eben größer.
Der Zeitraum
Die Dauer war irgendwie schon klar. Rund fünf Wochen. Ein, zwei Tage mehr oder weniger sind egal. Das definiert dann der Preis fürs Flugticket. Oft ist es günstiger nicht von Samstag – Samstag zu buchen, sondern von Dienstag bis Mittwoch. Immer brav die Flugpreise prüfen. Gut eignet sich dafür Google Flights oder noch besser SkyScanner. Da ich sehr gerne mit der Lufthansa fliege (außerdem weiß ich, dass die meistens ANA im Code-Sharing verwenden), gehe ich direkt auf deren Webseite und spiele mit den Zeiten so lange, bis mir der Preis einigermaßen passt.
Aber dafür brauchen wir ein Datum. Was bietet sich an? Das hängt vom Wunsch ab. Aber generell ist das Frühjahr (Kirschblüte von März bis April) und der Herbst (Oktober und November mit den super schönen Farben) eine gute Zeit. Natürlich wenn du auf der Hauptinsel (Honshū) bleibst. Juli – September würde ich wegen dem warmen, schwülen Wetter und der möglichen Stürme vermeiden. Und auch die Goldene Woche (Hauptferienzeit in Japan) im Mai ist keine so gute Idee.
Bei mir fiel die Wahl wieder auf die Sakura-Zeit. Jetzt wird es schwieriger. Kristallkugel und so. Für gute Flugpreise, sollte man schon über 6 Monate im Voraus buchen. Aber wann ist dann wirklich die Kirschblüte? Das Ereignis ist so wichtig für Japaner:innen, dass es dafür eigene Vorhersagen gibt. Falls die aber noch nicht da sind, ist eine gute Schätzung immer Ende März bis Mitte April. Also die Reisezeit ist festgelegt!
Wie will ich unterwegs sein?
Also ich bin kein großer Freund von organisierten Reisen oder auch Gruppenreisen. Darum reise ich auch erst jetzt wieder nach Japan. Davor war individuelles Reisen so gut wie unmöglich. Jetzt ist aber die große Frage: Auto mieten oder Öffis verwenden?
Ich habe letztes Mal sehr gute Erfahrungen mit Bus, Bahn und Schiff gemacht. Die sprichwörtliche Pünktlichkeit und Genauigkeit macht das Reisen mit Öffis sehr angenehm und einfach. Und außerdem sieht man mit Öffis und zu Fuß viel mehr.
Da ist aber das Problem der Koffer. Und das kann schon unangenehm werden. Im Shinkansen muss man für größere (kostenfrei) Koffer reservieren und dann kann es eng werden, denn es gibt nur 5 Sitzplätze pro Waggon. Also dauerndes Zugfahren mit dem Koffer ist nicht so ideal. Daher auch hier eine für mich passende Lösung. Da ich mir zwischen Tōkyō und Beppu alles mögliche anschauen will, sind hier ein paar zentrale Stützpunkte (Hotels) ideal. So wenig ein- und auschecken wie möglich und so wenig die großen Koffer herumhieven.
Wo schlafe ich?
Also Ankunft wird sicher Haneda oder Narita sein. Also bietet sich gleich mal ein paar Tage (genau sechs) in Tōkyō an. Jetlag und so. Danach liegt Kyōto relativ günstig. Kultur, Natur, Tempel und so. Manche meinen Ōsaka wäre besser und günstiger, ich möchte mir aber einiges in und um Kyōto anschauen, daher bleibe ich 14 Tage hier. Und um nicht dauern so viel Zeit im Zug zu verbringen fahre ich dann für 8 Tage nach Hiroshima um in der Region einiges zu sehen. Zeitgeschichte, Onsen, Natur, Tempel und so. Und am Ende, da ich wieder von Tōkyō abfliege noch mal 6 Tage dort bleiben. Großstadtflair und so. Also vier Mal den Koffer durch die Gegend zerren und ein und auschecken. Ganz überschaubar.
Wie schlafe ich?
In klassischen Businesshotels! Ganz einfach, weil es praktisch ist! Keine Kapselhotels, diese Erfahrung habe ich hinter mir und war witzig, aber nicht ganz ideal. Keine Ryokan und so. Nicht weil ich es nicht mag, sondern weil ich tagsüber so viel vorhabe, dass ich gerne mein klassisches, gewohntes Zimmer habe. Doch wahrscheinlich werde ich kurzentschlossen, eine oder zwei Nächte trotzdem in einem Ryokan verbringen. Doch das ist eine andere Geschichte und werde ich im April erzählen.
Diese Art zu schlafen hat sich letztes Mal sehr bewährt und war auch nicht so teuer.
Wie buche ich alles?
Manuell! Also alles brav selber zusammensuchen und über die einzelnen Seiten buchen, bis die Kreditkarte glüht. Nein Spaß beiseite. Ich versuche wirklich alles, was irgendwie planbar ist, bereits von Österreich über das Internet zu buchen. Da ich weiß, dass Japaner:innen manchmal eine kleine Sprachbarriere haben, kann ich mir im Netz alles übersetzen und zurecht legen und dann auch buchen.
- Ungefähr 8 Monate vor Abreise
Ich suche mir die Flüge heraus. Besonders nach den passenden Tagen bei den Preisen und zu meinem Urlaubsantrag. Bei mir war es dann Salzburg – Frankfurt – Haneda am 25. März und retour Haneda – Frankfurt – Salzburg am 29. April mit der Lufthansa. Direkt auf der Webseite buchen, aber den Browser im Inkognito-Modus und mit gelöschten Cookies öffnen, meistens ist es dann ein wenig günstiger. Auf was achte ich? Klar, da ich Economy fliege, schaue ich das ANA die langen Flug durchführt. Die haben einfach mehr Beinfreiheit und einen besseren Service. Und mit einem kleinen Aufpreis, buche ich den Sitz beim Notausgang. Dieses Malbrauche ich so rund 1.400,- € für einen Flug. Das Ticket kostet immer so zwischen 800,- € und 1.800,- €. Hängt ein wenig von den Flughäfen und den Reisezeiten ab. - Ungefähr vier Monate vor Abreise
Jetzt habe ich einen groben Plan was ich alles sehen will und kann daher festlegen welche Orte ich als Stützpunkt benutze. Daher habe ich mir über Agoda (ein Ableger von booking.com) passende Hotels und Zeiten herausgesucht. Anfang und Ende sind ja fix, doch dazwischen schaue ich wie die Zimmerpreise günstig mit der An- und Abreise sind. Pro Nacht brauche ich so rund 50,- € und ich nehme mindestens 3-Sterne-Hotels. - Frühestens 3 Monate vor Rückreise
Jetzt geht es an die Zugtickets. Also Bahnreisen in Japan ist ganz was anderes wie in Österreich oder Deutschland. Die Züge sind, pünktlich, sauber, nicht überfüllt und haben durchgehend WiFi. Aber kosten auch ein wenig. Darum entscheide ich mich für den Japan Rail Pass entschieden. Damit kann ich 7, 14 oder 21 Tage alle Züge der JR-Linien nehmen. Ja die ultraschnellen Shinkansen sind verboten. Doch die superschnellen Züge reichen auch und sind noch immer schneller als unsere Bahnen.
Dazu geht noch eine Fähre, einige Busse und ein paar Metro-Linien in Tōkyō. Und dazu der Komfort nicht nachdenken zu müssen, ob man einen Zug nimmt und es sich leisten kann.
Ich buche mir also einen 3-Wochen und einen 2-Wochen Pass bei Japan Experience damit ich die fünf Wochen perfekt abdecken kann. Du kannst den Beginn selber beim Abholen festlegen. Abholen? Ja Japan Experience schickt dir innerhalb von ein paar Tagen per FedEx Gutscheine für die Pässe zu und die löst du bei der Ankunft am Flughafen direkt ein. Das kostet jetzt ein wenig Geld aber die 750,- € sind gut angelegt. - Spätestens 3 Monate vor Rückreise
Du musst dir überlegen wie du erreichbar sein willst! Reicht das Gratis (und langsame) WiFi in den Hotels, Zügen, Starbucks und Konbinis? Oder willst du deinen eigenen Datendienst nutzen. Roaming fällt flach, da es einfach unerschwinglich ist. Wenn du alleine bist, kannst du dir eine SIM-Karte besorgen und in dein (hoffentlich entsperrtes) Smartphone einlegen. Wenn du wie ich mehrere Geräte brauchst oder auch noch zu zweit unterwegs bist, dann ist ein mobiler WiFi-Router die besser Lösung. Der hat unlimitierten Datendienst, eine annehmbare Geschwindigkeit, kann bis zu 10 Geräte anbinden und hat eine Akkulaufzeit von rund 8 Stunden. Für 150,- € bestelle ich ihn gleich bei Japan Experience mit. Den Gutschein (ja FedEx kommt nur ein Mal) kann ich auch gleich am Flughafen einlösen oder mir den Router ins Hotel schicken lassen. - Spätestens 2 Monate vor der Abreise
Solltest du mit deiner Bank sprechen. Du brauchst ein paar Yen in paar um gut durchzukommen. Nicht alle Shops, Restaurants, und, und, und akzeptieren Kreditkarten. Daher rechne ich mit rund 50,- € am Tag und lass mir 2.000,- € in Yen wechseln. Ja ein wenig mehr für Souvenirs. Die Bank muss solche Summen meistens anfordern und braucht daher ein paar Tage.
Zusätzlich prüfe ich die Limits meiner Kreditkarte(n) und lasse sie unter Umständen für die Reisezeit hochsetzen. Damit ich auf der sicheren Seite bin und immer genug Reserven da sind. Man muss halt darauf schauen, dass man es hat, wann man es braucht!
Und was braucht es noch für Japan?
Ich bin kein Freund von Wäsche-waschen im Urlaub. Daher brauche ich zumindest ausreichend Kleidung für fünf Wochen. Ein paar Jeans, T-Shirts, Hoodies, Socken, U-Wäsche, Kappe oder Hut und Sonnenbrille, 2 bis 3 Jacken (Softshell reicht) mit einem Paar Handschuhe und mindestens zwei Paar gute Schuhe (es werden jeden Tag so 15- 25km werden). Und Masken, vergiss die Masken nicht. Es ist zwar keine Pflicht mehr oder auch keine Empfehlung, doch es ist höflich eine in geschlossenen Räumen zu tragen. Dann noch ein paar Medikamente (klassische Reiseapotheke eben), eine leere (wegen fliegen und so!) Trinkflasche und Reiseadapter für die Steckdose nicht vergessen.
Ein kleiner Reisetrick am Rande:
Falls du mehr als ein Netzteil hast (Mobiltelefon, Tablett, Kamera, Powerbank, mobiler WiFi-Router, …), dann nimm dir eine Mehrfachsteckdose (Tischverteiler) mit. Einmal mit Adapter angesteckt und sechs heimische Steckdosen stehen zur Verfügung.
Ein Notizbuch fürs Reisejournal und ein spezielles Notizbuch (Goshuinchō) für die Tempel, sonst bekommst du keinen Goshuin-Stempel! Natürlich kannst du es billiger direkt in Japan kaufen, doch in den ersten Tagen hat es bei mir kein Tempel angeboten, daher kaufe ich es teurer direkt übers Web.
Eine Kamera, mehrere Speicherkarten (Besser mehrere kleine, als eine große. Wenn eine kleine kaputt geht, ist weniger verloren, als mit der einzigen großen Karte!
Eine oder zwei Powerbank(s), Kopfhörer, Netzteile und passende Kabel. Stifte, Tixo und Klebestift fürs Reisetagebuch. Und ganz wichtig: Taschentücher (in Japan nicht so gebräuchlich, dort werden eher Kosmetiktücher angeboten). Ein kleines Handtuch, immer praktisch, falls man die Hände nicht in die Jeans wischen will. Einen praktischen und bequemen Rucksack (einen Mini werfe ich in den Koffer und den größeren verwende ich als Handgepäck). Vielleicht auch einen klassischen, analogen Reiseführer? Ich liebe die DK-Reihe, da man so praktisch darin schmökern kann.
Noch ein Tipp für Japan:
Nehmt ein paar Müllbeutel mit. Es gibt fast keine Abfalleimer und in Japan ist es üblich den Müll mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen.
Dann wird alles brav in den Koffer und das Handgepäck gepackt und ich bin reisefertig. Ja klar nicht heute und nicht morgen. Aber so vier Wochen vor Abreise sammle ich alles schon mal in einer Kiste zusammen und packe eine paar Tage vorher meine(n) Koffer. Damit wird nichts vergessen und alles kommt mit.
Vergiss nicht den Koffer zu wiegen. Meistens sind 23kg zum Fliegen erlaubt. Ich darf sogar 3x 23kg mitnehmen, doch wie will ich drei Koffer handeln? Und Übergepäck kann wirklich ins Geld gehen. Ich habe schon 100,- € pro Kilogramm erlebt. Also besser auf der vorsichtigen Seite bleiben.
Und hier noch ein leichter Tipp:
Nimm lieber zwei kleinere Koffer mit je 15kg, als ein riesiges Ding mit 23kg. Denk daran du musst dieses Monster durch die Gegend schieben, oder im Zug in das Gepäckfach nach oben wuchten.
Jetzt habe ich mal eine grobe Übersicht. Reisebudget alles in allem rund 7.000,- € (mit Sicherheitszuschlag, also rund 1.400,- € pro Woche oder 200,- € pro Tag für einen „All-Inclusive-Urlaub“). Das geht! Ist jetzt kein Schnäppchenurlaub, aber auch keine Luxusreise. Ein Urlaub in Teneriffa während der Saison kostet mit ein paar Erlebnissen und Flug auch gleich mal 1.200,- € pro Woche. Und bei einer Woche Skiurlaub in Ischgl mit all-inclusive bist du auch gleich mal bei 1.400,- €. Also eigentlich gar nicht so schlimm.
Wie ich dann meine Reise plane und was ich mir ansehen will, erfahrt ihr dann im nächsten Post. Auf bald in diesem Blog oder は また ね (mata-ne).
P.S.: Wer es gar nicht mehr erwarten kann, klickt hier für einen Teil der Metro-Infos und bei der Seite auf eine beliebige Station und der Zug fährt los. 😉