Ein digitaler Nomade zu sein (ob magisch oder nicht) heißt oft auch irgendwohin zu fahren, fliegen, gehen, … Natürlich wir denken sofort ans Auto. Ist ja praktisch das Ding und man kommt von Tür zu Tür. Aber es kostet einfach viel zu viel Zeit.
Ja richtig im Zug schätze ich einfach, dass ich ziemlich genau dorthin komme wo ich hin darf. Und so ganz nebenbei kann ich auch noch Dinge erledigen, welche meine Aufmerksamkeit brauchen. Das geht beim Autofahren mal gar nicht. Natürlich verbringe ich nicht mein ganzes Leben mit Arbeit, doch wenn ich beruflich unterwegs bin, möchte ich die Reisezeit schon gerne als Arbeitszeit nutzen. Der Tag ist dann einfach besser genutzt und es bleibt auch mehr Zeit für die Dinge die nicht mit Arbeit zu tun haben,
Ich habe mir ein paar Dinge angewöhnt um ein „Moving Office“ zu haben. Ja klar hier in Österreich und als digitaler Nomade fallen mir manche Dinge leichter. Zum Beispiel haben wir bereits in der 2. Klasse der Züge eine annehmbar WiFi-Verbindung. Natürlich könnte es besser sein und die Wartezeiten auf eine Antwort aus dem Internet oft schneller sein. Einen geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Und für normales Arbeiten reicht es immer noch. Und als Magical Digital Nomad habe ich auch nicht viel Papier mit mir herum zu schleppen. Dafür brauche ich ein paar andere Dinge, welche ich immer in der Tasche habe.
Leicht wie eine Feder
Ein Grundprinzip ist bei mir: Von dem was du eingepackt hast, lass die Hälfte zurück. Stimmt nicht so ganz, aber mit der Zeit habe ich mir antrainiert nichts unwichtiges, weil vielleicht könnte ich das ja unbedingt brauchen und die Welt damit retten, war noch nie wahr. Der Ersatzkugelschreiber, der zweite Notizblock, die drei USB-Sticks und so weiter. All das brauchst du nicht und wenn doch? Dann bekommst du in jeder zivilisierten Gegend einen neuen Kugelschreiber, Notizblock, USB-Stick oder was auch immer zu einem erschwinglichen Preis. Glaub‘ mir: Das Zeugs brauchst du wirklich nicht herumschleppen!
Ich habe in meiner Tasche wirklich nur einen Kugelschreiber, mein Notebook, das Netzteil dafür, ein Netzteil für mein Mobiltelefon, einen Kindle, eine Powerbank und zwei Datenkabel (ja zwei! einmal fürs iPhone und einmal für Android-Telefon) und das war’s! Kein USB-Stick, kein Notizblock, keine zusätzlichen Ersatzakkus, einfach nichts weiter. Das „ganze Paket“ hat so rund drei Kilo, lässt sich praktisch eine dünne Notebooktasche verstauen und kann mit einer Hand locker durch die Gegen jongliert werden.
Und falls du länger bleibst, mein lieber Magical Digital Nomad?
Dann habe ich noch einen kleinen Koffer (so ein Trolley-Ding) mir. Darin ist wirklich nur das absolut notwendige Zeugs für die längere Abwesenheit. Keine dreihundert Ersatztaschentücher, Netzteile, Zusatzhosen falls ein Missgeschick passiert, oder, oder, oder. Wirklich nur die Wäsche für die paar Tage und das Zeug um sich in der früh hübsch zu machen (bei mir nicht viel). Alles was ich als „Ersatz“ brauchen könnte bleibt zu Haus und wird wenn ich es wirklich mal brauchen sollte, Vor-Ort gekauft. (Ist in den letzten 14 Monaten ein Mal vorgekommen.)
Und was hat das mit dem Zug zu tun? Ich kriege mit der Minimalausstattung immer einen Platz und brauche mir meine Taschen/Koffer nicht irgendwo zusammensuchen. Denn das hat unter dem Sitz oder findet seinen Platz in der oberen Ablage. Ist das wichtig? Ja! So habe ich mehr Zeit vor der Abfahrt, da ich mir keinen Platz vorab erkämpfen muss. Klar ich könnte einen reservieren, aber ich verbrauche meine Kohle lieber für spaßigere Dinge. Und am anderen Ende der Reise ist es auch viel cooler. Einfach Notebook in die Tasche, Koffer in die Hand genommen, mit dem wenigen Gepäck durch die Gänge gehuscht und schon raus aus dem Zug. Geht einfach schnell und ich brauche mich nicht eine halbe Stunde vor Ankunft schon auf das Aussteigen vorbereiten.
Einfach mal mitdenken
Das ist der zweite große Punkt für gutes Arbeiten im Moving Office. Meistens fahre ich nicht überraschend irgendwo hin, sondern es großteils geplant. Daher kann ich auch meine Arbeiten planen und verdammt nochmal das Notebook und Handy aufladen. (Ich frage mich oft, warum diese eine Steckdose bei den sitzen immer belegt ist von „Ich-habe-nur-mehr-5%-Akku-Wahnsinnigen“. Sind die seit 3 Tagen auf Weltreise und hatten keine Steckdose oder direkt nach 14 Tagen Überlebenstraining in den Zug gefallen.) Und ich bereite mir ein paar Dinge vor, welche ich ohne Internet erledigen kann. Das ist das erste!
Und als zweites… Verdammt sind die Menschen neugierig! Ja genau, ich mag es nicht wenn mein(e) Sitznachbarin meine Arbeit kommentiert. Kommt nicht oft vor, aber sehr oft kommt das „interessierte mitlesen“ auf meinem Display vor. Hey, ist es so schwer wo anders hinzuschauen? Es geht niemanden was an, was auf meinem Monitor passiert. Daher habe ich mir Dinge vorbereitet oder vorgenommen, welche keine sensiblen Inhalte haben. Da kann dann jeder mal fröhlich seine Nase in meine Sachen stecken.
Aber alle guten Dinge sind 3! Wir wissen doch alle, dass der Platz im Zug nicht unendlich ist, außer in der 1. Klasse, da ist der „riesige“ Tisch dabei. Spaß beiseite, wir sind doch alle froh, wenn wir nichts auf den Knien balancieren müssen. Aber die Tischen in den Waggons sind halt mal eher zufällige vorhandene, kleine, gerade Flächen, aber keine wirklich praktischen Arbeitsplätze. Daher versuche ich nur mein Notebook (ist ja fast genau A4 groß) zu verwenden. Kein Papier, kein Notizbuch, kein Mobiltelefon, kein rein gar nichts dazu. Ist schnell ausgepackt, aufgeklappt, zugeklappt und eingepackt. Und ich nerve niemanden mit meinem Platzanspruch und niemand kommt in mein Revier mit der kleinen Fläche die ich brauche.
Und jetzt?
Musik rein, Welt raus und los gearbeitet im Moving Office. Denn das wichtigste habe ich bis jetzt vergessen: Gute Kopfhörer welche die Umwelt von mir fernhalten und mir gute Musik auf die Ohren knallen.
So hold on and have fun being a little bit a nomad.
Herkunft der verwendeten Bilder
pixabay
The Magical
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