Manchmal wäre ich gerne organisierter. Klar das ist ein persönliches Gefühl, dass ich der über-drüber Chaot bin. Die meisten nehmen mich gar nicht so wahr. Aber wirklich, manchmal wäre ich gerne organisierter. Aber ein paar Gewohnheiten habe ich trotzdem, welche das Chaos ein wenig eindämmen. Vielleicht helfen sie dir ja auch ein wenig weiter?
Strenge Regeln – Großer Erfolg?
Manchmal denke ich mir schon, wenn ich nur alles in die Routine, die Gewohnheiten Presse, ja dann, dann kann gar nichts mehr schief gehen. Ich bin mir aber da bei zwei Punkten ziemlich sicher. Erstens macht ein so streng geplantes Leben nicht so wirklich Spaß. Irgendwie Gefängnis und so. Zweitens kommt bei so eine, strengen Plan das Schicksal ums Eck, lacht sich ins Fäustchen und bringt dann alles kräftig durcheinander.
Bei manchen mag das ja ganz gut klappen aber für mich ist ein von vorne bis hinten durchgeplanter Tagesablauf nichts. Dazu bin ich in meinem Innersten zu sehr ein Chaot. Ich brauche da schon ein wenig Freiräume im Tag.
Gewöhn dich schon mal daran…
Aber gute Angewohnheiten (manchmal auch nicht so gute) bringen dich auf jeden Fall vorwärts (meistens halt) durch den Tag. Ich versuche, nein ich mache es, da bin ich schon ziemlich streng zu mir, einen Terminplan zu führen. Da ich in mehreren Teams arbeite, geht es nur mehr elektronisch. Ich habe meinen Filofax wirklich geliebt, aber leider… Ich musste ihn in den Schrank stellen und er ist meiner Kommunikationszentrale Outlook gewichen. Denn wie soll sonst wer wissen, wo ich wirklich bin und ob ich Zeit habe?
Warum gerade mit dem Programm und keinem anderen? Naja einerseits verwenden wir es in der Firma, dann gibt es eine Online und Offline-Version und es funktioniert auch auf dem iPhone (wenn auch nicht ganz so nahtlos).
Also ich trage mir jeden, also wirklich jeden Termin sofort in den elektronischen Kalender. Was dort nicht steht, existiert für mich nicht. Da bin ich wirklich eisern. Früher habe ich auch alle Aufgaben im Kalender als kurzen Termin geführt. Das war aber nicht ganz so erfolgreich. Jetzt führe ich wieder die To-Do-Liste die ich bei Outlook dabei habe.
Genauso habe ich mir auch andere Dinge angewohnt und wieder abgewohnt. Ich besitze keine Post-It oder andere kleinen Zettelchen mehr. Außer für mein Glücksglas, aber das ist eine andere Geschichte und wurde schon früher erzählt. Diese Zettel sind nur Zeitfresser! Aufgaben die man nicht erledigen will, gibt man gerne auf einem Post-It an andere weiter. Da klebt der Zettel auf der Tastatur oder am Monitor und schon darf man wieder was für andere erledigen. Selber brauche ich sie ja auch nicht. Entweder ist es ein Termin oder eine Aufgabe. Also entweder rein in den Kalender oder in die To-Do-Liste. Und falls es was zum Merken ist, gehört es ja in das elektronische oder das analoge Journalbuch, denn diese Zettel verschwinden auf wundersame Weise und genau dann wenn man die Info braucht, ist sie nicht mehr auffindbar.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Ja es ist wirklich so, ich versuche die erste Stunde des Tages immer gleich ablaufen zu lassen. Damit bekomme ich eine gewisse Struktur und damit auch ein wenig Erfolg in meinen Tag. Mal munter werden und wissen wie ich heiße ist eh klar. Das braucht schon seine Zeit. Und ganz dringend einen Café! Ohne geht es gar nicht. Zuerst mal hören was so passiert ist. Nachrichten und so. Dann mal hören/schauen welche Termine heute anstehen.
Das ist eigentlich die wichtigste Vorbereitung für den Tag. Ich schaue mir am Abend grob an, was der nächste Tage an Terminen und Aufgaben bringen wird. Und dann in der Früh nochmals einen genauen Blick darauf werfen. Während meine Lieblingsmusik läuft, denke ich mir die Termine und Aufgaben ein wenig durch. Stimme mich darauf ein. Was wird erledigt, was brauche ich, wie werde ich damit umgehen. Damit bin ich dann nicht so getrieben im Tag unterwegs, sondern habe meine Vorbereitung für diesen einen (und nur diesen!) Tag im Kopf.
Und auch das Ende des Tages hat eine Routine bekommen. Ein wenig gute Musik, vielleicht ein Glas Wein, Bier oder Saft, irgendwas besonderes halt und den Tag Revue passieren lassen und den nächsten Tag kurz überblicken. Einfach um zu wissen was gut war und was morgen gut wird. Und am Ende stehen dann noch ein paar Seiten aus einem guten Buch um endgültig runter zu kommen. Der Anfang und das Ende des Tages ist so ein wenig der Regenbogen in meinem Leben. So der positive Anker, die Freude. Da gibt es zwar noch genug anderes, aber eben ein paar angenehme Augenblicke.
Und weg mit den einzelnen Aufgaben
Ich habe mir angewohnt meine längeren Arbeiten zu unterbrechen. Ja klar Pausen brauchen wir immer wieder. Die machen wir auch brav, mal aufstehen und die Knie durchstrecken, was zu trinken holen, einen Apfel verspeisen, all die kleinen Dinge eben. Aber oft habe ich den ganzen Tag nur ein riesiges Arbeitspaket vor mir. Dann nehme ich mir kurze Aufgaben aus meiner To-Do-Liste und erledige sie. Das geht oft schnell, fünf, zehn Minuten und erledigt ist es. Die Liste wird kürzer – super Erfolgserlebnis für das eigene Ego. Und du denkst mal kurz an was anderes. Das ist einfach gut für die Konzentration und für neue Energie in der Arbeit.
Ich mag die Pomodoro-Technik und ähnliches nicht so. Da kann ich mich einfach nicht so damit anfreunden. Das ist mir wieder viel zu geplant und wird dann stressig, zwanghaft und macht einfach keinen Spaß. Ich habe mir einen Fitnesstracker besucht, der mich immer wieder mal leicht vibrierend erinnert meinen Hintern aus dem Stuhl zu hieven. Und genau dann erledige ich auch meistens eine der kleinen Aufgaben. Das klappt ganz gut für mich. Und so nebenbei wird meine Aufgabenliste nicht endlos lange.
Im Einklang mit der Woche
Ja die täglichen Dinge klappen schon ganz gut. Und über die Woche gesehen, du Chaot du? Ach da habe ich Glück. Mit meinen Einkäufen brauche ich nicht eine Woche zu warten und es zu organisieren. Klar führe ich eine Einkaufsliste. Wenn du aus Versehen das dritte Duschgel nach Hause bringst, aber keine Zahnpasta mehr da ist, wird es Zeit für eine Liste. Aber ich habe eben das Glück, alle Nahversorger (eher Supermärkte) direkt neben der Arbeit oder der Wohnung zu haben. Da kann ich eben schnell den Apfel, das Joghurt und das Brot mitnehmen und brauche nur ein paar Minuten dafür. Aber sonst versuche ich schon manches im Rhythmus mit der Woche zu machen. Wäsche waschen, Geschirrspüler, Wohnungsputz und so Zeugs eben. Einfach ganz automatisch wird die Waschmaschine am Samstag gefüttert und angeworfen. Ich brauche ja nicht davor sitzen und sie beobachten, aber dann ist es halt gemacht. Und Routinen erleichtern auf jeden Fall das Leben.
Auch die Wohnhöhle ausmisten und reinigen passiert regelmäßig. Mal schnell den Besen rausgeholt und zusammengekehrt, das Bad durchgereinigt und all diese Dinge die mehr als ein paar Minuten brauchen, liegen an bestimmten Tagen und zu bestimmten Zeiten. Ich verwende dafür Tage wo ich sehr wahrscheinlich daheim bin. Ey und was soll’s wenn ich einmal unterwegs bin. Dann passiert es halt nächste Woche. Es wird schon nicht die Wohnzimmerpolizei kommen und mich für ein nicht perfektes Wohnzimmer einsperren.