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Ehrenamt ist mehr als Blaulichtorganisationen?

Ehrenamt ist nicht nur Rettungsdienst, Feuerwehr oder Betreuung.

Ehrenamt ist nicht nur Rettungsdienst, Feuerwehr oder Betreuung.

Ehrenamt ist nicht nur Rettungsdienst, Feuerwehr oder technische Hilfe. Es ist auch Jugendarbeit und Kindern ein besonderes Erlebnis möglich machen und ältere Mitmenschen unterstützen und mit jüngeren Mitmenschen lernen und Kultur am Leben erhalten und Brauchtum nicht zu vergessen. Es ist einfach so viel mehr, ohne dem unsere Gesellschaft sehr arm wäre.

Über diesen Post denke ich schon lange nach. Im Juni 2022 durfte ich bei einer Veranstaltung teilnehmen, um mehr als 100 Kindern unter anderem ein spezielles österreichisches Brauchtum vorzustellen: Perchten und Krampus. Und es war jede Minute wert, wenn man den Spaß, das Lachen und die Begeisterung der Kinder sieht. Das gemeinsame Erlebnis mit Freunden etwas zu zeigen für das man brennt.

Kinder- und Jugendtag der Flachgauer Heimatvereine in Mattsee (Salzburg)

Was ist dieses „Ehrenamt“?

Ehrenamtliches Engagement ist eine wertvolle Möglichkeit, sich in der Gesellschaft zu engagieren und einen positiven Beitrag zu leisten. Es gibt zahlreiche Gründe, warum Menschen sich ehrenamtlich engagieren – einige tun es, um ihre Fähigkeiten und Talente einzusetzen, während andere es als eine Möglichkeit sehen, ihre Umgebung und die Menschen in ihrer Gemeinde zu verbessern. Andere um einfach „danke zu sagen“ für die Möglichkeiten, welche die Gesellschaft geboten hat und dies wieder ein wenig zurückzugeben..

Es gibt viele verschiedene Arten von Ehrenamt. Einige Beispiele sind: Freiwilligenarbeit bei einer gemeinnützigen Organisation, Mitarbeit in einem Elternverein oder Schulförderverein, Engagement in einer lokalen Feuerwehr, Mitwirkung in einer Kirchengemeinde, Unterstützung von Senioren oder Menschen mit Handicap oder einfach Funktionen in einem Sportverein oder einer Theatergruppe übernehmen. Und natürlich die ganzen Brauchtums- und Traditionsvereine nicht zu vergessen, in dem ich mich beispielsweise engagiere. Diese Vielfalt an Möglichkeiten ermöglicht es jedem, eine Tätigkeit zu finden, die zu seinen Interessen und Fähigkeiten passt.

Verschwindet das freiwillige Engagement?

Verschwindet das freiwillige Engagement?

Österreich ist ein Land der Freiwilligen. Runde die Hälfte aller Bewohner:innen sind im Ehrenamt engagiert, egal ob Blaulichtorganisationen, in Sportvereinen, im Kunst- und Kultur­bereich, in der Nachbarschaftshilfe, in Brauchtumsvereinen oder in den vielen kleinen anderen Tätigkeiten.

Und diese gemeinnützige Arbeit verteilt sich ziemlich gleichmäßig über alle Altersgruppen. Natürlich ist das Engagement bei über 65jährigen ein wenig höher. Dies hängt sicher mit der Pension und ein wenig mehr freier (Arbeits)Zeit und dem gesicherten Einkommen zusammen. Dafür sind die unter 30jährigen etwas weniger vertreten. Auch hier hat es sicher mit dem starken beruflichen Engagement und dem noch geringerem Einkommen zu tun.

Apropos Einkommen und so. Hat die momentane Teuerungswelle und Inflation einen Einfluss auf die Freiwilligenarbeit? Es gibt noch keine konkreten Statistiken oder belastbare Zahlen. Hinweise sind aber schon da! Und ich persönlich glaube auch, dass man sich die „pro bono Arbeit“ leisten können muss. Denn nur wenn mein materielles Umfeld gesichert ist, kann ich mich zusätzlich engagieren. Sonst werde ich die Zeit für unbezahlte Zeit, zwangsweise in einen Nebenjob investieren müssen.

Die Vereine werden nicht aussterben und die Blaulichtorganisationen werden nicht zusperren. Da bin ich mir sicher. Österreich ist eine starke Gemeinschaft. Doch es wird schwieriger werden, aktive Vereinsmitglieder auch für den Vorstand oder andere Funktionen zu gewinnen. Es wird schwieriger werden, alle Dienstpläne aufstellen zu können, da es weniger Engagement geben wird.

Das Ehrenamt ist wichtiger denn je!

Das Ehrenamt ist wichtiger denn je!

Ein wichtiger Aspekt des Ehrenamts ist die Möglichkeit, die Gesellschaft und die Menschen in der Umgebung zu verbessern. Durch das Engagement in der Gemeinde können Freiwillige dazu beitragen, soziale Probleme zu lösen, den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung zu verbessern und das Wohl der Bürger:innen zu fördern.

Da gibt es die Nachhilfe, die Sportvereine, die Begleitung von Senioren. Aber auch die kulturellen Aspekte sind wichtig. Wie ist das mit dem Laientheater, den Literaturvereinen, den Musikvereinen, den Brauchtumstanzvereinen, den Vereinigungen der Goldhauben oder auch den Krampus- und Perchtenvereinen? All diese – oft kleinen Gruppen – halten das kulturelle Leben in einer Gemeinde, in einem Stadtviertel aufrecht. Menschen erhalten damit niederschwelligen Zugang zur Kultur. Klingt jetzt super, oder? Aber es ist doch so! Es macht uns einfach Spaß wenn die Krampusse durch die Straße teufeln, wenn die Perchten in den Rauhnächten Glück bringen, wenn die Goldhaubengruppe durch den Ort marschiert, wenn der Frühling begrüßt wird, wenn … ach es lässt sich gar nicht alles aufzählen.

Ehrenamt ist so viel mehr und so wichtig. Jedes noch so „kleine“ Vereinsmitglied trägt etwas zur Verbesserung bei. Und jeder noch so unscheinbare Verein ist wichtig für die Gemeinde und auch dem Tourismus. Nur die Berge, nur die Städte reichen heute nicht mehr. Nein es braucht noch Events rund herum. Jeder Tourismusverband wirbt gerne mit den Krampusläufen, den Platzkonzerten, den Sonnwendfeiern, die Theateraufführungen. Meist unentgeltliche Leistungen, welche die Vereine für die Gemeinschaft und auch lokale Wirtschaft erbringen.

Ohne Ehrenamt, ohne freiwillige Arbeit, werden die Notfalldienste, die soziale Arbeit und der Tourismus sehr leiden oder verschwinden. Und ohne die unzähligen Brauchtumsvereine werden unsere lokalen Traditionen bald in Vergessenheit geraten.

Dein Beruf und die Freiwilligkeit?

Dein Beruf und die Freiwilligkeit?

Obwohl das Ehrenamt viele Vorteile hat, gibt es auch Herausforderungen, denen sich Ehrenamtliche gegenübersehen. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, genügend Zeit und Energie aufzubringen, um das Ehrenamt auszuüben. Viele Menschen haben neben ihrem Beruf und ihren Familienverpflichtungen kaum Zeit für andere Aktivitäten.

Doch wenn man für etwas brennt, wird man die Zeit dazu finden. Vielleicht nicht mehr so viel wie vor der vielbesungenen Krise (welche jeder in der Geldbörse spürt), doch noch immer etwas Zeit ist da.

Warum mache ich ein Ehrenamt?

Warum mache ich ein Ehrenamt?

Das Ehrenamt kann sowohl Zeit als auch Ressourcen erfordern, aber die Vorteile überwiegen oft die Nachteile. Ehrenamtliches Engagement ermöglicht es Menschen, ihre Fähigkeiten und Talente zu entwickeln und anzuwenden und ihre persönlichen und beruflichen Ziele zu erreichen. Es gibt auch einige Studien, die zeigen, dass Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, glücklicher und zufriedener sind als diejenigen, die es nicht tun.

Ich glaube das Ehrenamt ist die Demut oder der Dank an die Gesellschaft für die Möglichkeiten die man selbst hatte. Es ist nicht die Rückzahlung eines Kredits, sondern ein Investment in einer bessere Zukunft! Und genau darum engagiere ich mich in meinem Perchtenverein. Denn es ist ein Brauchtum, eine Tradition die weiterleben soll. Es gibt den Kindern und Jugendlichen auch eine Möglichkeit sich zu orientieren und ihre Zeit nicht nur auf der Straße, vorm Computer oder Fernseher zu verbringen.

Und um den Kreis zu schließen: Dies Kinder- und Jugendtage sind es wert sich zu engagieren. Zu sehen wie Kinder sich für etwas begeistern und bereit sind sich einzubringen. Genau für das stelle ich gerne meine Zeit zur Verfügung. Nein ich opfere nicht meine Zeit, ich verwende sie gerne dafür. Und dann im Winter zu sehen wie die Kinders das erste Mal bei einem Krampuslauf dabei sind. Wie sie aufgeregt sind, wie sie in ihre Rolle reinwachsen. Und wie sie am Ende glücklich sind, ausgepowert sind (ja es ist auch körperlich anstrengend) und wie das Publikum seinen Spaß hatte.

Das Ehrenamt ist die Demut oder der Dank an die Gesellschaft für die Möglichkeiten die man selbst hatte
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