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Pecha Kucha, 20 x 20 – ein cooles Format, ein interessanter Abend?

Pecha Kucha, 20 x 20 - ein cooles Format, ein interessanter Abend?

Pecha Kucha, 20 x 20 - ein cooles Format, ein interessanter Abend?

Das erste Mal tauchte es bei mir vor exakt 10 Jahren in Twitter auf, mit einem Hinweis, dass es jetzt auch in Salzburg stattfindet. Irgendwie haben mich die Worte gereizt mal zu schauen was das eigentlich ist. Noch dazu soll es im ARGEbeisl stattfinden, also irgendetwas kultiges, was aus der Szene. Irgendwie nicht so Salzburg (so wie verknöchert und abgehoben), sondern frisch und jung und anders. Ich habe mich damals auf die Suche gemacht und folgendes gefunden.

Was ist eine Pecha Kucha Night?

Pecha Kucha Night, devised by Astrid Klein and Mark Dytham (Klein Dytham architecture), was conceived in 2003 as a place for young designers to meet, network, and show their work in public.

But as we all know, give a mike to a designer (especially an architect) and you’ll be trapped for hours. The key to Pecha Kucha Night is its patented system for avoiding this fate. Each presenter is allowed 20 images, each shown for 20 seconds each – giving 6 minutes 40 seconds of fame before the next presenter is up. This keeps presentations concise, the interest level up, and gives more people the chance to show.

Pecha Kucha (which is Japanese for the sound of conversation) has tapped into a demand for a forum in which creative work can be easily and informally shown, without having to rent a gallery or chat up a magazine editor. This is at demand that seems to be global – as Pecha Kucha Night, without any pushing, has spread virally to over 100 cities across the world. Find a location and join the conversation.

Also einfach gesagt gibt es diese Events seit knapp 16 Jahren weltweit und sie sind eigentlich ein Platz für Kreativlinge, welche irgendetwas präsentieren wollen. Natürlich ist danach eine Party, um sich kennen zu lernen oder zu networken, angesagt. Da die Architekten erkannt haben, dass Designer gerne Stunden über ihre Sache schwafeln, haben sie sich ein patentiertes System einfallen lassen: Es sind exakt 20 Folien zu je 20 Sekunden erlaubt. Damit hat jeder Präsentator nur 6:40 Minuten Zeit und die Zuhörer werden nicht gelangweilt.

Die Wortkombination Pecha Kucha ist japanisch (sprich: petscha-kutscha, japanische Schreibweise ぺちゃくちゃ (Hiragana) oder ペチャクチャ (Katakana)) und bedeutet soviel wie Geplauder oder Stimmengewirr. Die Idee ist um die Welt gegangen und und jetzt sind es bereits 1.159 Städte in denen dieses Event mehr oder regelmäßig abgehalten wird.

Wie ist das jetzt so, ein 20×20 Abend?

Ich bin eigentlich regelmäßig bei den Events hier in Salzburg. Und auch wenn ich mal wieder durch die Weltgeschichte gondle, versuche ich in den Städten den einen oder anderen Vortrag zu besuchen. Aber das muss sich halt auch erstmal ausgehen. Denn meistens sind es 4 bis 6 Veranstaltungen pro Jahr. In den Großstädten wie Paris, München oder Wien sind es meistens rein kreative Themen die behandelt werden. In den kleineren Städten, wie hier in Salzburg, sind alle Themen erlaubt und auch erwünscht. Ach ja das ist eine Besonderheit in Salzburg: Nur hier wird die Pecha Kucha Night von einer Live-Band begleitet. Am Anfang zur Einstimmung zwanzig Minuten Musik des John-Bruno-Quartetts und zwischen den Vorträgen wird immer ein passender Song als Kommentar gespielt. Ich finde, es macht den Abend einfach lockerer und angenehmer. Keine so schlechte Idee.

Die Anzahl der Vorträge variiert stark. Manchmal ist es ein langer Abend mit 10 Vorträgen, manchmal eher kurz. Aber es ist auch schwierig genug Vortragende zu jeder Zeit zu finden. Es braucht schon Mut sich auf die Bühne zu stellen und von seinem weltbewegenden Thema zu erzählen. Jede/r Vortragende/r braucht einfach Vorbereitungszeit und auch Training, damit das Format 20×20 auch einigermaßen gut rüberkommt. Und das Thema sollte begeistern (nicht nur einen selber) und es muss auch genug Mut vorhanden sein.

Und wie waren die Abende in Salzburg bis jetzt so?

Leider haben wir immer wieder das Problem, dass die Abende oft politisch gefärbt sind. Aber vielleicht ist das einfach dem Medium, dem format geschuldet. Viele Menschen beschäftigen sich einfach hier mit sozialen Themen, dass liegt einfach in der Natur der Sache. Und sicher muss man oft Vorträge nehmen, weil keine Auswahl vorhanden ist. Die Idee mit der Einspielung einer Aufzeichnung aus einer anderen Stadt finde ich gut. Doch auch hier könnte doch ein Thema aus der kreativen Welt verwendet werden. Es muss nicht immer um die Verbesserung der Welt gehen.

Auch heute waren wieder nur zwei/drei Vorträge dabei, welche sich nicht direkt um diesen Kernbereich gedreht haben. Das eine war Symptoma, eine Firmenpräsentation welche sich um die Krankheitsdiagnose bemüht und der andere ein „Notfall-Vortrag“ über besseres und leidenschaftliches Essen: Mit Essen spielt man. Beides gute Vorträge und haben sich von der Masse abgehoben. Ach ja und nicht zu vergessen ein Vortrag von Alex Riffler, einer Literatin, welche ihre Kunstobjekte vorgestellt hat. Nicht so ganz meines, aber trotzdem sehr interessant und gelungen.

Leider wird die Veranstaltung immer wieder vom Organisator oder auch von Vortragenden, für politische Statements missbraucht. Nicht falsch verstehen, ich finde politisches Engagement wichtig und absolut notwendig. Und ich denke Politik berührt uns andauernd in unserem Leben. Aber ein Publikum sozusagen in Geiselhaft (aufstehen ist einfach zu unhöflich) zu nehmen, um politische Ansichten oder persönliche Aktionen vorzutragen, finde ich einfach falsch. Jedes Thema mag wirklich weltbewegend und auch schrecklich (für das Einzelschicksal) sein, aber es auf’s Aug gedrückt zu bekommen, erzeugt eher Widerwillen als Begeisterung. Und ich denke, dafür war dieses Format nie gedacht.

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