Der Post ist etwas, das sich jetzt bei mir direkt anbietet. Vor einigen Wochen gab es einen ziemlichen Umbruch in meinem Leben. Ich musste mir mal Gedanken über mich, mein Umfeld und auch meine Lebensumstände machen. Davon geht jetzt die Welt nicht unter, aber es bietet sich direkt an zu überlegen was man (nicht mehr) braucht. Und wie das Leben so spielt fangen auch andere Menschen in meinem Freundeskreis das ausmisten an.
Klar gibt es nicht nur Dinge, die ich nicht mehr in meinem Leben brauche, aber das ist eine andere Geschichte und wird vielleicht auch mal erzählt werden. Fangen wir aber wirklich mit den Dingen an, die ich und eigentlich kein Mensch mehr braucht. Doch ich treibe jetzt nicht auch noch die Kuh „Minimalismus“ durch’s Dorf, sondern mache mir einfach Gedanken zu einem schlankeren und vielleicht auch leichteren Leben.
Sachen die du mehr als sechs Monate nicht benutzt hast
Ganz so streng wollen wir es jetzt nicht sehen, denn dann würde jetzt deine gesamte Frühjahrsgarderobe rausfliegen. Vielleicht dehnen wir die Zeitspanne auf ein Jahr oder eine Jahreszeit. Wenn deine Langlaufski schon den zweiten Winter als Staubfänger dienen, dann ist die Chance groß, dass du sie nie mehr brauchen wirst und bei willhaben.at oder bei Shpock oder am Flohmarkt bringen sie dir vielleicht ein paar Euro. Die vor Jahren perfekte Sommerjacke, welche du schon ganz vergessen hast, kann in der Altkleidersammlung noch jemanden Freude machen. Oder falls du wirklich Kohle brauchst, dann verkauf sie in einem Second-Hand-Laden.
Und falls du gerade eine Lampe oder ein Bild aufhängen willst, dann kauf dir die Bohrmaschine nicht. Sondern frag doch einen Freund (natürlich auch eine Freundin), ob er nicht gerne für eine Jause die paar Löcher in deine Wand bohrt. Das bringt dir mehrere angenehme Momente: Du hast einen Freund in der Wohnung, die Löcher in der Wand und auch ein unnützes Ding weniger in deinem Haushalt.
Dinge die kaputt sind
Du hast jetzt sicher das eine oder andere bereits im Kopf. Oft sind es liebgewordene T-Shirts mit diesem einem Fleck darauf. Ach das geht doch noch… Aber dann ziehst du es nie mehr wieder an.
Die eine Jacke mit dem fehlenden Knopf. Richte sie sofort her, sonst sind die Chancen groß, dass sie im Kleiderkasten nur mehr Platz wegnimmt. Oder das Glas mit dem kleinen Sprung, dass ganz hinten im Schrank steht. Das sind doch genau die Zeichen, die dir sagen: Das kann jetzt weg!
Café-Haus Zucker
Ich kenne einige Menschen die ihren Café komplett schwarz trinken. Und dann gibt es diejenigen am Tisch, die dann die nicht verwendeten Zuckerwürfel, Milchdöschen und auch Kekse einsammeln und mit nach Hause nehmen. Es könnte ja jemand kommen der Zucker oder Milch im Café mag. Ja klar, hoffentlich hat er/sie einen robusten Magen, falls die Milch schon ewig abgelaufen ist. Entweder verbrauchst du es sofort oder lässt es zurück, denn später verwendest du es sicher nicht. Und falls du so Dinge bei dir im Haus findest, dann weißt du sicher auch wo deine Biotonne ist?
Alte Zeitungen und Magazine
Da stehen die gesammelten Ausgaben der „Living at Home“ oder Vogue oder „Heimwerken leicht gemacht“ im Regal und wie oft hast du jemals wieder rein gesehen? Der Artikel, der Bericht der dich angesprochen hat, den hast du auf jeden Fall ausprobiert oder umgesetzt oder verinnerlicht und der Rest, das ist gesammelte Werbung auf altem Papier. Und das kannst du brauchen wenn du einen Kachelofen hast oder gerade übersiedelst oder Papiermaché basteln willst. Doch sonst nimmt es nur Platz weg, also rein in den Altpapiercontainer!
Alte körperliche Helferchen
Wie viele alte (zerkratzte, unmodische, …) Sonnenbrillen hast du herumliegen? Wie viele Brillen und/oder Kontaktlinsen die nicht mehr zu deiner Sehstärke passen, verstauben in den Schubladen? Welche Stöcke, Krücken, Schienen, … des letzten Unfalls stehen noch im Eck? Wirf sie weg, bring sie in die Apotheke oder gib sie einem karitativen Dienst, der sie nochmal zum Leben erwecken kann.
Und dann schaust du gleich in deinen Medikamentenschrank. Alles was abgelaufen ist oder nicht mehr gebraucht wird, bringst du zur Apotheke. Erstens nimmst es Platz weg und zweitens sind alte Medikamente (falls du sie trotzdem verwendest) gefährlich. Und das sie deinen Schrank vollmachen ist eh klar.
Die wundersame Vermehrung
Alles was du doppelt, drei- und mehrfach hast kannst du reduzieren. Wie viele Nagelscheren, Pinzetten, Kochlöfel, Schuhlöffel, Seifenspender, … brauchst du wirklich? Stell dir die Frage ganz ehrlich und antworte noch ehrlicher. Meistens wirst du EINMAL hören. Also behalte dir die beste, neueste, angenehmste Version des Dings und den Rest verkaufst oder entsorgst du.
Und weil du schon dabei bist, wirf auch alle Blumen- und Übertöpfe weg die leer, gesprungen sind oder einfach nicht mehr passen. Ja ein, zwei vielleicht sogar drei kannst du behalten, aber der Rest steht doch eigentlich nur mehr herum, weil du dich nicht davon trennen kannst.
Halbe Sachen
Meine Waschmaschine funktioniert nicht nur mit Strom, Wasser und Waschmittel. Nein bei mindestens jeder dritten Wäsche braucht sie eine Socke, damit sie rund läuft. Und damit vermehrt sich meine Sammlung einzelner Socken stetig. Bei Frauen sind es sicher der verlorene, verschwundene einzelne Ohrring. Und dann gibt es da noch den einen Handschuh, die einzelne Salatgabel, die Tasse ohne Untersetzer, und noch so vieles mehr. Es gibt genug Dinge die zusammengehören und einzeln einfach keinen sinnvolle Funktion mehr haben. Also sei mutig und wirf die Überbleibsel weg.
Alte Post, Glückwunschkarten und Urlaubsgrüße
Da bin ich vielleicht nicht ganz so streng. Ja ich bin auch manchmal ein kleiner Messie. Aber du musst wirklich nicht alles eisern aufbewahren und an den Kühlschrank heften (irgendwann bricht die Tür herunter). Manches möchte ich einfach behalten, gerade weil es eine so schöne Erinnerung ist oder weil man den Menschen einfach bei sich behalten will. Eine Zeit lang stelle, pinne ich die Karte, den Brief sichtbar in meine Wohnung. Und nach einer bestimmten Zeit schafft es diese Post, dann vielleicht in mein Erinnerungsbuch. Wenn nicht hat es sicher noch eine sinnvolle Verwendung im Recycling Container.
Verschraubbare Gläser, Tupperkram und mehr
All das stapelt sich über die Wochen, Monate, Jahre in deinem Haushalt. Jedes Haus und jede Wohnung hat diesen einen bestimmten Schrank… Ja genau den! Wenn man die Tür aufmacht, steht man plötzlich bis zum Bauchnabel in Tupperzeugs, Gläsern und anderen Plastikbehälter, die man ja noch irgendwann mal brauchen kann. Nein kann man nicht! Eine kleine, aber feine Auswahl an verschließbaren Behältern reicht jedem Haushalt. Überleg doch mal, wann hast du wirklich 10 Gurkengläser gleichzeitig zur Aufbewahrung von Überbleibseln gebraucht? Nie, oder? Also sortiere die Hälfte aus und wirf es weg und von dem Rest behältst du auch nur die Hälfte. Dann hast du sicher genug Behälter zum Aufbewahren.
Kabel und Tischverteiler
Mir geht es zumindest so: Ich habe ungezählte Tischverteiler (Mehrfachsteckdosen), Verlängerungskabel, Netzwerk- und Antennenkabel, Kabel um Bildschirme anzuschließen und verschiedenste USB-Kabel und auch noch genügend Audio-Kabel herumliegen. Ach ja und dann noch die verschiedensten Stromkabel von kaputten Geräten, die in jedem Eck wie Schlangen auftauchen. Mancher Elektrohändler wäre über mein Lager froh. Trenn dich von all den doppelten, alten, kaputten und unnützen Kabeln. Die kaputten wirfst du weg, und den Rest kannst du um kleines Geld beim Flohmarkt verkaufen oder zum Wirtschaftshof bringen.
Alte ungewollte und vergessene Sportgeräte
Schau mal um dich herum und entdecke was du dir angeschafft hast und nicht mehr brauchst. Den alten Scooter, die Alpinski, das Skateboard, die Kletterausrüstung, und, und, und. Da kann wirklich ein Vermögen in deinem Haushalt schlummern, wenn du das verkaufst. Außerdem hast du kein schlechtes Gewissen mehr, weil du es zu wenig benutzt und mehr Platz in deiner Wohnung.
Dein Kellermuseum
Geh mal in deinen Keller und schau welche Kartons und Kisten dort herumstehen. Wenn du sie seit deinem letzten Umzug nicht geöffnet hast, nimm sie als Ganzes und wirf sie weg. Dein Umzug sollte aber schon länger als drei Wochen vorbei sein. Wenn du ehrlich bist, dann hast du das Zeugs in den Kartons eigentlich vergessen. Die stehen seit Jahren herum und du hattest einfach nicht den Mut, die Zeit, die Lust sie in die Tonne zu werfen.