Yippie Ya Yei! Ich habe einen eigenen Blog!
WordPress & Co

Yippie Ya Yei! Ich habe einen eigenen Blog!

Ich hoffe doch nicht, dass du verzweifelst…
Aber manchmal ist die Pflege und die Aufzucht eines Blogs schon mühsam. Und ich rede dieses Mal nicht von SEO, Content is King oder so Dingen. Das ist eine andere Geschichte und soll auch eine anderes Mal erzählt werden. Wenn dich aber wirklich ein wenig Hintergrundwissen zu Blogs interessiert, dann schicke ich dich zum großen Robert Basic. Ja er ist zurück auf BasicThinking und schreibt „Wenn Du das zur Gegenwart der Blogs liest, wirst Du weinen müssen (weil es nervt)

Ich erzähle dir heute etwas über die technische Seite und den Hintergrund deines WordPress-Blogs, denn WordPress ist das Windows der WebSeiten geworden. Und genauso wird es benutzt. Ist ja nicht unbedingt schlecht… Äh eher schon. Denn jetzt muss es alles können und jeder glaubt es zu beherrschen. Ist aber nicht so! Darum werden wir erfahren welche Arten von WordPress es gibt, was sind Themes und PlugIns und FTP und Dateien und noch anderes. Aber ich warne dich… Dieser Post ist etwas länger. Darum kannst du dich hier gleich entscheiden ob dich ein Teil besonders interessiert und du dort hin springen willst.

Welches WordPress nehme ich?

Wieso? Gibt es da mehrere? Ich dachte WordPress ist gleich WordPress?
Ja im Prinzip schon, aber auch wieder nicht. Am Anfang stehst du vor der schweren Entscheidung hosted oder self-hosted Blog. Oder wie viele auch (falsch) sagen WordPress.com oder WordPress.org? Einmal falsch entschieden oder geklickt und schon hast du was an der Backe, dass dich zur Verzweiflung treibt.

Einen hosted Blog bei WordPress anlegen
Einen hosted Blog bei WordPress anlegen

Hosted WordPress

Meistens steht am Anfang nicht die Frage: Soll ich einen Blog machen? sondern Wo soll ich meinen Blog speichern? Das es ein WordPress Blog wird ist eh von Anfang an klar, denn alle haben dir dazu geraten. Alle sagen, dass du nur das nehmen kannst.
Wenn du jetzt auf die com-Seite gehst, hast du einen kostenlosen WordPress-Blog.

Reicht meistens.
Ist auch nicht schlecht!
Aber….

Du kannst halt nur ein paar Designs (in WordPress als Themes bezeichnet) verwenden. Du kannst auch nur die PlugIns verwenden, welche schon vorinstalliert sind. Und irgendwelche eigenen Anpassungen sind auch nicht drin. Dafür ist es aber gratis und wir nennen das Ganze hosted WordPress. Irgendwo steht eben ein Server, der dir eine in diesem Fall kostenlose Installation anbietet. Hosted WordPress hat natürlich einige Vorteile:

  • Keine Kosten
  • WordPress ist immer aktuell
  • Updates werden automatisch durchgeführt

Self-Hosted Blog

Aber dafür darfst du halt nicht alles machen wie bei einem self-hosted Blog. Für diese Variante brauchst du ein wenig mehr:

  1. Einen Domänennamen
  2. Einen WebSpace
  3. WordPress als Download
  4. Ein FTP-Programm
  5. Und mehr Zeit

Den Namen deiner Domäne, deines Blogs kriegst du meistens mit dem WebSpace mit. Du solltest aber schon vorher prüfen ob die Domäne (noch) frei ist. Also einfach mal die Adresse im Browser eingeben und schauen ob was zurückkommt. Wenn es eine Fehlermeldung ist, dann hast du fast gewonnen. Denn dann dürfte der Name noch frei sein. Oder du verwendest einen Service aus dem Netz wie whois.net oder CheckDomain um den Namen zu prüfen. Wenn Du noch gar keine Idee hast, gibt es bei der Gründerküche einen Post über die Wahl der Domäne.

So jetzt brauchst Du einen WebSpace. Ist ja nicht schwer, nimm halt irgendeinen. Nein! Stopp! Nicht irgendeinen! Denn gerade hier kannst du dir viel Ärger einhandeln. Denn manche sind einfach schwieriger mit WordPress zu versorgen als andere. Aber du brauchst auf jeden Fall

  • Speicherplatz,
  • FTP-Zugriff,
  • PHP so aktuelle wie möglich und
  • eine mySQL Datenbank.

Ich empfehle dir einen der großen Anbieter zu wählen

Bei allen Paketen hast du die Anforderungen erfüllt und auch mindestens einen Domänennamen inklusive. Sobald du dich registriert hast, kannst du dann loslegen und deinen Blog einrichten, falls alles andere schon erledigt ist.

Was ist denn FTP?

Wenn du wirklich die Technik genauer kennen lernen willst, dann lies mal bei WikiPedia zum File Transfer Protocol weiter. Aber hier erfährst du jetzt nur das, was du wirklich brauchst. Eigentlich ist das nur ein Protokoll, eine Übereinkunft, wie Daten übertragen werden. Wir verwenden es aber oft als Begriff für das Hoch- und Downloaden von Daten von deinem WebSpace. Bei einem self-hosted Blog musst du eben alles selber machen. Also auch die WordPress-Installation auf den Server bringen und vielleicht auch mal ein Theme oder Child-Theme hochladen. Genauso musst du ab und zu deine Daten wieder sichern. Für all diese Aktionen brauchst du FTP.

FileZilla ist mit dem Server verbunden und zeigt beide Verzeichnisse an.
FileZilla ist mit dem Server verbunden und zeigt beide Verzeichnisse an.

Das ist jetzt nichts wirklich schwieriges! Du lädst dir einfach einen FTP-Client, wie FileZilla,  auf den Computer und kannst schon loslegen. Sobald du in eingerichtet hast (die Daten bekommst du von deinem WebHoster) geht es auch schon los. Du verbindest dich mit deinem Server und siehst links die Dateien deines Computers und rechts die des Servers (des WebSpace).

Wenn du jetzt Dateien von links nach rechts ziehst (mit der Maus hinüberziehen) lädst Du Dateien in deinen Webspace. Wenn du Daten in die entgegengesetzte Richtung ziehst, dann werden die Dateien auf deinen lokalen Computer übertragen. Eigentlich ist es nichts anderes als ein Explorer oder Finder mit einer langen Datenleitung dazwischen.

Achte bei der Übertragung immer auf die drei Registerkarten am unteren Rand. Da siehst du wie viele Dateien übertragen werden, wie viele Übertragungen fehlerhaft waren und wie viele erfolgreich. Werden irgendwelche Fehler angezeigt, dann musst du natürlich nachschauen und die Dateien nochmals senden.
Wenn Du nun also etwas an deinem Theme veränderst (CSS, oder an Templates oder in JavaScript) machst Du das auf deinem eigenen Computer und überträgst es danach mit FileZilla auf deinen Webspace.

Wohin mit den Dateien?

Wichtige WordPress-Ordner im Verzeichnis /wp-content
Wichtige WordPress-Ordner im Verzeichnis /wp-content

Als erstes überträgst du natürlich deine gesamte WordPress-Installation (die du dir von WordPress heruntergeladen hast) auf deinen WebSpace. Aber danach musst Du nur mehr bestimmte Verzeichnisse kennen und vielleicht mit neuen Daten versorgen. Den Rest solltest du brav in Ruhe lassen, denn da sollte man sich schon auskennen, wenn man etwas ändern will.Es sind nur drei Verzeichnisse und die findest du im Ordner /wp-content.

  1. plugins/
    Hier werden alle PlugIns installiert, welche du im DashBoard lädst gespeichert. Du kannst sie hier aber auch selbst hochladen oder auch löschen. Das ist besonders dann wichtig, wenn auf deinem Blog gar nichts mehr geht und du nur mehr eine weiße Seite siehst. Gerade dann hilft es oft mit FileZilla in dieses Verzeichnis zu gehen und alles zu löschen, denn meistens ist dann ein Update schief gelaufen.
  2. themes/
    Hier findest Du alle Themes (am Anfang sind es drei Standard-Themes). Hier kannst Du auch weitere Themes hochladen oder vorhandene löschen. Klar auch das geht wieder, wie so oft bei WordPress, sehr komfortabel über das DashBoard. Abe rauch mit FTP kannst du hier Dateien austauschen. Das brauchst du zum Beispiel wenn du dir ein eigenes Child-Theme erstellen willst.
  3. uploads/
    In diesem Ordner werden alle Dateien gespeichert, die du im DashBoard über die Mediathek in deinen Blog speicherst.

Und wo sind jetzt meine Posts?

Deine Posts und auch die ganzen Einstellungen (naja fast alle) deines Blogs, deine Seiten, die ganzen Schlagwörter und Kategorien, eigentlich alles, was Du im DashBoard eingeben kannst, stehen in der mySQL Datenbank. Das ist ein Datenspeicher, den dir dein WebHoster mitliefert. Datenbanken sind ziemlich praktisch, um schnell, große Datenmengen strukturiert verarbeiten zu können. So direkt wie eine Datei kannst du diese Daten nicht sehen. Du brauchst dazu ein Tool: phpMyAdmin. Aber meistens ist diese Oberfläche bei deinem WebSpace mitinstalliert, damit du deine Daten auch bearbeiten kannst.

Sobald Du es aufrufst siehst Du die ganze Datenbank (alle Tabellen) vor dir. Jetzt kannst du – wenn du dich nicht auskennst – viel Blödsinn anstellen und deinen Blog und die Inhalte vernichten. Wie du damit umgehst ist eine andere Geschichte. Vielleicht erzähle ich sie dir später einmal. Doch jetzt lass vorsichtshalber die Finger davon.

Wer redet da dauernd von (Child-)Themes?

Ich!
Und wieder Ich!

Jeder WordPress Blog hat mindestens ein aktives Theme. Und ohne dem siehst du gar nichts. Oder wenn es defekt ist siehst du auch nichts. Und ich meine nichts, njet, nothing, rien, einfach nichts. Eben die berühmte weiße Seite. Also dieses eine Theme kannst du dir entweder über das DashBoard installieren – im Menüpunkt Designs – und auch aktivieren. Wenn Du irgendwo in den Weiten des Webs (zum Beispiel bei ThemeForest, FabThemes oder einer anderen Seite) ein Theme herunterlädst, kann du es mit FTP „installieren“. Lade die entpackte Datei einfach in den Ordner /wp-content/themes/ schon hast du es im DashBoard zum Aktivieren zur Verfügung.

Diese Themes nennen wir auch oft Parent-Theme, Eltern-Theme oder auch Haupttheme. Sie legen einfach fest wie dein Blog aussieht. Wie die Beiträge formatiert werden, wo Menüs sind, welche Seitenleisten angezeigt werden und wie und wo Bilder dargestellt werden. Das Theme besteht aus einer Vielzahl an Dateien, welche ineinander spielen und daraus deinen Blog machen. Wichtig ist für dich die Layout-Datei mit dem Namen style.css um das Aussehen anzupassen und vielleicht die Themefunktionen functions.php um deinem Blog mehr Möglichkeiten zu geben.

Am Anfang wirst du noch voll auf beschäftigt sein deinen Blog mit Leben zu füllen, als direkt am Getriebe zu arbeiten. Aber irgendwann kommen die Wünsche, der Titel soll auf der speziellen Seite weg, beim Archiv hätte ich gerne eine Seitenleiste und die Farbe der Links ist auch nicht richtig. Genau dann, wird es Zeit das Theme anzupassen.

Aber wie bei allem in WordPress:

Nie, nie, nie die Originaldateien verändern!

Denn sobald du etwas am WordPress-Core (dem Kern, der eigentlichen Installation), am Theme oder an einem PlugIn veränderst, kannst du kein Update mehr machen. Technisch schon, einfach auf Update klicken und es wird durchgeführt. Aber dann sind all deine Änderungen weg, daher legt man ein sogenanntes Child-Theme an. In diesem werden alle Änderungen durchgeführt. Da es dein eigenes „Theme“ ist und das Eltern-Theme nur importiert, hast du keine Sorgen bei einem Update. Denn dein Child-Theme wird nicht überschrieben!

Das war jetzt aber ein sehr langer Text und trotzdem wirst du noch Fragen haben. Schreib einfach einen Kommentar, damit ich dir helfen kann.

3 comments
  1. Alex L
    Alex L
    13. November 2015 um 20:42

    Hi Nomad,
    ein guter und informativer Beitrag, bei dem man eigene Kenntnisse noch mehr festigen kann. Es gibt noch viele Sachen in WordPress, mit denen man weniger zu tun hat, aber mit FTP, manchmal auch SSH und Webspace wird man umzugehen lernen, denn das wird man immer wieder brauchen. Ich mache auch viel manuell, nutze aber eben diese FTP/SSH-Zugänge und an den Child Themes arbeitete ich bisher noch nicht. Wer weiss, wie es in ferner Zukunft sein wird.

    In den Datenbanktabellen kann man wirklich viel Unfug anstellen und so zerschiesst man sich das eigene Blog im Nu, aber da habe ich auch schon vorgesorgt und habe bei meinem deutschen Webhoster eine weitere Festplatte installieren lassen, die sowohl alles im FTP-Account als auch alle Datenbankinhalte sichert. So kann ich an meinen Experimenten mit den CMS arbeiten und mich austoben 🙂

    Heute habe ich im Übrigen eine kleine Kommentierrunde, wobei ich auf fremden Blogs zugange bin, lese und kommentiere, so auch bei dir. Der Artikel dazu erscheint heute noch später auf meinem Stammblog Internetblogger.de.

    Antworten
    • The Magical Digital Nomad
      The Magical Digital Nomad • Artikelautor •
      15. November 2015 um 11:02

      Hi Alex,
      danke für deinen Kommentar und auch die baldige Erwähnung. Ich schaue mal was ich noch für allgemeine Begriffe erläutern werden.
      Das mit dem Kommentiertag fällt mir jetzt schön öfters auf. Ich glaube das sollte ich auch mal machen.

      Antworten
      • Alex L
        Alex L
        15. November 2015 um 12:22

        Hallo Magical Digital Nomad!
        Ja, gerne geschehen und der Artikel auf Internetblogger.de mit dem Kommentier-Samstag ist bereits online. Dich habe ich diesmal auch verlinkt und erwähnt. Vielleicht hast du dann ein paar Leser von meinem Blog hier bei dir 🙂

        Ich lese sehr gerne Beiträge zu WordPress-Themen, weil ich mit WP schon im 9ten Jahr arbeite und ich mag dieses OpenSource CMS.

        Das mit den Kommentierrunden scheint, eine nützliche Sache zu sein und man lernt viel Neues kennen, kann sich etwas vernetzen und die Reichweite des eigenen Blogs steigern.

        Antworten
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